Endokrinologie

Der Hyperparathyreoidismus umschreibt eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen. Durch die Fehlfunktion meist einer Nebenschilddrüse wird zu viel Parathormon produziert, was wiederum den Kalziumspiegel im Blut erhöht. Kalzium ist für viele Prozesse im Körper, für die Knochenbildung, die Zähne wie auch eine Reihe von biologischen Funktionen wie Muskelkontraktionen wichtig. Frauen sind wesentlich häufiger von Hyperparathyreoidismus betroffen als Männer.

Ursachen

Ein primärer Hyperparathyreoidismus wird vielfach durch eine gutartige Gewebeneubildung einer Nebenschilddrüse ausgelöst. Eher selten sind bösartige Tumore oder ein erbliches Syndrom dafür verantwortlich. Bei einem sekundären Hyperparathyreoidismus reagieren die Nebennieren auf einen durch eine Erkrankung ausgelösten Kalziummangel und regen so die gesteigerte Bildung von Parathormon an.

Symptome

Die veränderten Kalzium- und Phosphatkonzentrationen im Blut können zu verschiedenen Symptomen führen, die aber meist relativ unspezifisch sind. Die Patienten leiden beispielsweise unter Knochenschmerzen, sind müde und erschöpft. Doch auch hoher Blutdruck, gesteigertes Durstgefühl, häufiges Wasserlassen, Verstopfung und Gewichtsverlust, Antriebslosigkeit können auf einen Hyperparathyreoidismus hinweisen.

Behandlung

Da Hyperparathyreoidismus zu Gefäss- und Nierenverkalkungen sowie zu Knochenschädigungen führen kann, ist es wichtig, die Nebennierenüberfunktion auch dann zu behandeln, wenn sie kaum Symptome auslöst. Dazu muss bei einem primären Hyperparathyreoidismus die betroffene Nebenschilddrüse vielfach operativ entfernt werden. Die Einnahme von Medikamenten kann, wenn auch weniger effektiv, auch den Knochenabbau hemmen. Bei einem sekundären Hyperparathyreoidismus sollte zunächst die Grunderkrankung behandelt werden. Ist das nicht möglich, bleibt auch hier nur die operative Entfernung der Nebenschilddrüsen.

Prognose

Nach einem Eingriff sind regelmässige Blutwertkontrollen nötig. Da auch bei einer Operation Nebenschilddrüsengewebe im Körper bleiben muss, kann es in seltenen Fällen erneut zu einer Überfunktion kommen.

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Bei einem Phäochromozytom handelt es sich um einen seltenen, meist gutartigen Tumor des Nebennierenmarks. Dieser hat eine Überproduktion der Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin oder Dopamin) zur Folge. Phäochromozytome können bei Männern und Frauen jeden Alters auftreten, am häufigsten jedoch zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.

Ursachen

In den meisten Fällen bleibt die Ursache für Phäochromozytome unklar. Erbliche Phäochromozytome machen knapp einen Drittel aller Erkrankungen mit diesem seltenen gutartigen Tumor aus und treten dann meist in Verbindung mit anderen Erkrankungen, wie beispielsweise multipler endokriner Neoplasie Typ 2 oder dem Von-Hippel-Lindau-Syndrom, auf.

Symptome

Eines der verbreitetsten Symptome ist der Bluthochdruck, der sich vielfach auch durch eine medikamentöse Behandlung nicht ausreichend senken lässt. Der Grund dafür ist die verstärkte Freisetzung von Katecholaminen wie Adrenalin und Noradrenalin, die den Blutdruck steigern. Auch Kopfschmerzen, Schweissausbrüche, Herzpochen sowie Wärmeunverträglichkeit sind Beschwerden, die auftreten können.

Behandlung

Die Nebenniere kann vielfach durch einen minimalinvasiven Eingriff, ein laparoskopisches Verfahren, entfernt werden. Bei grossen, gegebenenfalls bösartigen Tumoren ist ein offenes Vorgehen nötig. Wichtig ist eine vorgängige Behandlung mit bluthochdrucksenkenden Medikamenten. Bei bösartigen Phäochromozytomen kann zudem eine Therapie der Metastasen nötig sein.

Prognose

Mehr als die Hälfte der operierten Patienten benötigt nach einem Eingriff keine Blutdruckmedikamente mehr. Bei gutartigen Phäochromozytomen stehen die Genesungsprognosen sehr gut, nur etwa in 15 Prozent der Fälle kommt es zu einem erneuten Auftreten von Phäochromozytomen.

Schilddrüsenknoten entstehen, wenn sich in einzelnen Teilen des Organs Zellen vermehren und/oder vergrössern. Das kommt sehr häufig vor. Tatsächlich haben rund zehn Prozent aller Menschen einen tast- oder sichtbaren Schilddrüsenknoten. Die Häufigkeit nimmt mit dem Alter deutlich zu. In den meisten Fällen verursacht der Knoten aber keine Beschwerden und ist zudem gutartig.

Ursachen

Die häufigste Ursache für die Entstehung eines Schilddrüsenknotens ist Jodmangel. Jod wird für die Hormonproduktion benötigt. Besteht ein Jodmangel, versucht die Drüse, sich zu vergrössern, um genügend Hormone produzieren zu können. Während die meisten Schilddrüsenknoten harmlos sind, können in manchen Fällen auch andere Ursachen dahinterstecken. Dazu gehören etwa Schilddrüsenkrebs, Metastasen, die durch eine andere Krebserkrankung im Körper versursacht werden, oder andere Halstumore.

Symptome

Schilddrüsenknoten verursachen normalerweise keine Schmerzen. Erst dann, wenn sie relativ gross sind, können sie Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Räusperzwang und ein Druckgefühl im Hals auslösen. Handelt es sich um einen sogenannten heissen Knoten, der mit einer Überfunktion der Schilddrüse einhergeht, können auch Schlafstörungen, Nervosität, übermässiges Schwitzen, Gewichtsabnahme, Durchfall oder Haarausfall auftreten.

Behandlung

Bei kleinen, gutartigen Knoten reicht vielfach eine regelmässige Kontrolle aus. Ist der Knoten zu gross und verursacht Beschwerden oder lässt sich eine Bösartigkeit nicht ausschliessen, lohnt es sich, ihn zu punktieren und je nach Befund operativ zu entfernen. Bei gutartigen Knoten kann auch eine medikamentöse oder eine Radiojodtherapie sinnvoll sein.

Prognose

Gutartige Schilddrüsenknoten sind in der Regel heilbar, doch auch bösartige Schilddrüsentumore haben meist eine gute Prognose.