Qualitätsmanagement und Patientensicherheit

Patientensicherheit

Neben der Patientenzufriedenheit gehört die Patientensicherheit zu den Kernfaktoren des Qualitätsmanagements. Zur Erhöhung der Patientensicherheit gehören diverse Aspekte wie zum Beispiel ein konsequentes Hygienemanagement, der Umgang mit Beinahe-Zwischenfällen, die Checkliste für sichere Chirurgie sowie die Patientenidentifikation. Ein Dauerthema ist die Sturzprävention: In der Schweiz sind Stürze die häufigste Unfallursache in der Freizeit. Auch am KSA stürzen immer wieder Patientinnen und Patienten. Die allermeisten ohne ersichtliche Verletzungen – dank Sturzprävention. Das KSA will noch besser werden und hat für die Leitlinie die Sicht der Patientinnen und Patienten auf der Basis internationaler Fachgremien stärker eingebunden. So wurden beispielsweise die Leitlinien überarbeitet und Patienten zur Beurteilung vorgelegt. Patienten und Angehörige geben Feedback, wo sie im Spital und ausserhalb Sturzgefahren und wo sie Handlungsbedarf sehen. Patientinnen und Patienten sowie ihre pflegenden Angehörigen haben oft eine langjährige Expertise, die für eine erfolgreiche, individuell ausgestaltete Sturzprävention im Spital, aber vor allem auch im eigenen Alltag sehr wertvoll ist.

DKG-Auszeichnung Kinderonkologie

Die Kinderonkologie des Kinderspitals Aarau gehört zu den neun Zentren in der Schweiz, die Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Krebserkrankung behandeln dürfen. Sie verfügt über den entsprechenden Leistungsauftrag der hochspezialisierten Medizin (HSM). Seit 2023 erfüllt die Abteilung des KSA Kinderspitals Aarau auch die hohen Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) an ein kinderonkologisches Zentrum. Das KSA Kinderspital Aarau gehört damit zu den drei einzigen DKG-zertifizierten kinderonkologischen Zentren in der Schweiz (neben dem Universitäts-Kinderspital des Inselspitals Bern und dem Universitäts-Kinderspital Zürich).

Smarter medicine – unnötige Behandlungen verhindern

Das KSA Aarau sowie die gemeinnützige Organisation smarter medicine sind 2023 eine Kooperation eingegangen. Gemeinsam engagieren sie sich gegen eine medizinische Über- und Fehlversorgung. Denn Behandlungen sollen nur dann durchgeführt werden, wenn diese für die Patientinnen und Patienten auch sinnvoll sind. Zum Thema Nachhaltigkeit gehört für das KSA Aarau ebenso die Thematik der Über- und Fehlversorgung der Patientinnen und Patienten. Das Kantonsspital Aarau steht für eine sinnvolle, evidenzbasierte und auch kosteneffiziente Medizin. Darauf liegt auch ein Schwerpunkt in der Aus- und Weiterbildung unserer Assistenzärztinnen und -ärzte sowie Studierenden

Ausgezeichnete Sportmedizin

Dem Zentrum für Sportmedizin des KSA wurde vom Exekutivrat von Swiss Olympic das Label «Sport Medical Base approved by Swiss Olympic» verliehen. Durch das hohe Qualitätslevel am KSA können Sportlerinnen und Sportler sowohl medizinisch als auch physiotherapeutisch erstklassig betreut und behandelt werden.

Warnsysteme Medikamente

Die Spitalpharmazie und die Abteilung für Allgemeine Innere Medizin der Medizinischen Universitätsklinik des KSA haben gemeinsam mit der Firma Cistec AG ein spezifisches Warnsystem entwickelt, welches Ärztinnen und Ärzten gezielt dabei hilft, Medikationsfehler und damit unerwünschte Arzneimittelwirkungen stark zu reduzieren.

Patientenzufriedenheit

Die KSA Gruppe hat im September 2022 eine neue Patientenzufriedenheitsbefragung eingeführt und 2023 fest implementiert. PREMs sind Indikatoren für die Qualität der Patientenversorgung aus Sicht der Patientinnen und Patienten. Nebst PREMs-Fragebögen wurden im KSA Aarau im Jahr 2022 in den Bereichen Radioonkologie und Sporttraumatologie auch PROMs-Fragebögen pilotiert. Im Gegensatz zu PREMs messen PROMs die Erfahrung der Patientinnen und Patienten mit der erhaltenen medizinischen Versorgung und die Auswirkungen des Versorgungsprozesses auf ihren Gesundheitszustand.

Bedeutung Ernährung als Massnahme gegen Komplikationen und Mortalität

Im Januar 2023 wurden Prof. Dr. med. Philipp Schütz und sein Forschungsteam mit dem international ausgeschriebenen Theodor Naegeli-Preis 2022 ausgezeichnet. Dieser ist mit 100000 Franken dotiert.

Die bedeutende Auszeichnung erhalten sie für die sogenannte EFFORT*-Studie, in der sie den klinischen Nutzen einer individualisierten Ernährung bei Spitalpatientinnen und -patienten untersucht haben. Darum geht’s: Bis zu einem Drittel der internistischen Patientinnen und Patienten weisen bei Spitaleintritt ein Risiko für eine Mangelernährung auf. Wie aus verschiedenen Studien bekannt ist, ist dies ein starker Risikofaktor für Komplikationen und erhöhte Mortalität, insbesondere bei älteren hospitalisierten, polymorbiden Patienten der Inneren Medizin. Folglich ist Mangelernährung ein sehr bedeutender Krankheitsfaktor mit starker gesundheitsökonomischer und gesundheitspolitischer Relevanz. Prof. Schütz und sein Forschungsteam haben in einer klinischen Studie mit über 2000 Patientinnen und Patienten in acht Schweizer Spitälern den Nutzen einer Ernährungsunterstützung erstmals in einer randomisierten, kontrollierten Studie überprüft.

Sie konnten damit eine wichtige Lücke im Wissen zur Effizienz der Ernährungstherapie im Akutspital schliessen. Die EFFORT-Studie zeigte, dass durch eine individualisierte Ernährung nicht nur die Versorgung mit Energie und Proteinen besser erreicht wurde, sondern sich die Behandlungsergebnisse generell verbesserten. Die Ergebnisse wurden 2019 im Fachmagazin The Lancet veröffentlicht. Die Studienergebnisse kommen unter anderem den heutigen Patientinnen und Patienten des KSA zugute, die bei Bedarf mit der entsprechenden Ernährungstherapie unterstützt werden.