Unsere Leistungen Klinische Chemie

Die Klinische Chemie beschäftigt sich mit der Bestimmung biochemischer Parameter in diversen biologischen Flüssigkeiten und Proben.

Die meisten Analysen werden auf automatisierten Hochdurchsatzgeräten durchgeführt. Dies ermöglich eine zeitnahe Diagnostik – rund um die Uhr und mit modernsten Methoden.

Enzyme, Hormone und Proteine, Elektrolyte, Entzündungsmarker, Suchtstoffe und Medikamentenspiegel können Hinweise liefern für die Therapiesteuerung und Fakten für eine weitere Stufendiagnostik oder Triage.  Oder sie schaffen völlig neue Erkenntnisse für Studien. Ausserdem bestimmen wir auf unseren automatisierten Hochdurchsatzgeräten Antikörper und Antigene für die wichtigsten Infektionskrankheiten.

In einem spezialisierten Bereich werden zusätzliche Spurenelemente, Medikamentenspiegel, Enzyme, Peptide und Vitamine bestimmt, die einen grösseren manuellen Aufwand in der Probenvorbereitung benötigen.

Laboranalysenverzeichnis

Formulare:

Auftragsformular Klinische Chemie / Hämatologie / Immunologie
Auftragsformular Trimestertest
Auftragsformular Verkehrsmedizin

Neubau:

Video Neubau Chemie

Unsere Schwerpunkte:

  • Im Kernlabor werden Analysen aus Plasma, Serum, Liquor und Urin durch die Abteilung Klinische Chemie rund um die Uhr angeboten. Hierzu zählen notfallmässige Parameter, welche durch hohen Automationsgrad und speditive Prozesse so schnell wie möglich abgearbeitet werden:​

    • Elektrolyte

    • Osmometrie

    • Markerproteine (z. B. Troponin)

    • (Organspezifische) Enzyme

    • Drogenscreening

    • Metabolite (z. B. Kreatinin)

    • Antigen-Tests (COV2AG)

    Der Einsatz eines modernen Ansatzes zur Plausibilisierung und Validation der Resultate sowie effiziente und rasche Kommunikation kritischer Resultate ermöglichen minimierte Wartezeiten für Klinik und Patient.

  • Zur Unterstützung von Diagnosen bei diversen medizinischen Fragestellungen (Endokrinologie, Gynäkologie, Kardiologie, Neurologie) bieten wir eine breite Palette von Analysen primärer und sekundärer Metabolite und Hormone sowie Proteinen und Peptiden an.

    Dazu gehören Lipide und Lipoproteine zur Abschätzung des Atheroskleroserisikos, Marker des Wasser- und Salzhaushalts wie das Copeptin, Steroid- und Sexualhormone, Wachstumshormone, Hypophysen- und Plazentamarker und in bestimmten Fällen auch deren Bindungsproteine.

    Ersttrimestertest
    Die zertifizierte Trisomie-21-, -13- und -18-Risikoeinschätzung im ersten Trimester einer Schwangerschaft wird für interne und externe Zuweiser angeboten. Aus zwei Ultraschallmarkern, zwei biochemischen Parametern, anthropometrischen Daten sowie Parametern aus vorangegangenen Schwangerschaften wird ein Risikoverhältnis berechnet, welches auf weitere Abklärungen hinweisen kann.

  • Manche Analysen benötigen etwas mehr Zeit, da Proben extrahiert oder aufwändige Instrumente genutzt werden müssen. Dafür ist das Team der Spezialchemie zuständig, das sich mit modernsten Geräten, aber auch traditionellen Methoden (teilweise auch selbst entwickelt) der In-vitro-Diagnostik verschrieben hat.

    Massenspektrometrie
    Für die Spurenelementanalyse wird am IfLM ein Massenspektrometer mit induktiv gekoppeltem Plasma eingesetzt. Mit diesem können diverse Analysen in Serum, Urin, Seminalplasma und Schweiss ausgeführt und Rückschlüsse auf Mangelzustände und andere Pathologien gezogen werden.

    Mittels mehrerer Tandem-Massenspektrometer mit Flüssigchromatographie werden vorwiegend Medikamentenspiegel, Steroide und kleinere Metabolite sowie Peptide in verschiedensten Körperflüssigkeiten bestimmt.

    Hochdruckflüssigchromatographie
    Um Mangelzustände (z.B. bei einseitiger Ernährung, Aufnahmestörungen) oder erhöhten Verbrauch von Vitaminen (nach Operationen, im Verlauf von diversen Krankheiten) festzustellen, kann es wichtig sein, deren Konzentrationen im Blut oder in dessen Bestandteilen zu kennen. Dazu ist die Trennung der teilweise sehr kleinen Vitamine vom Rest der Probe nötig. Diese müssen teilweise extrahiert und aufkonzentriert und derivatisiert werden, um mit ausreichender Empfindlichkeit detektiert zu werden.

    Spektroskopie
    Mithilfe der Infrarotspektroskopie werden in der Spezialchemie Konkremente auf ihre Bestandteile analysiert. Dabei können Konkremente, also feste Ablagerungen, die sich in Hohlorganen (ableitende Harnblase, Gallenblase, Mundhöhle) gebildet haben, begutachtet werden. Die Abschätzung der Zusammensetzung dieser teils winzigen, teils zentimetergrossen Konkremente kann den Behandelnden und den Behandelten helfen, ein Wiederauftreten zu vermeiden oder weiterführende Hinweise geben, um zugrundeliegende Krankheiten zu entdecken.

    Die klassische UV-Spektroskopie wird für die Protein- und Enzymanalytik eingesetzt, um Analysen anbieten zu können, die auf Hochdurchsatzgeräten unzureichend automatisierbar sind oder selten benötigt werden, dann aber wichtig für die Diagnostik sind.

  • In unserem Labor führen wir Screeninguntersuchungen auf Medikamentengruppen in Serum, Plasma und Urin durch. Einzelne Stoffe können wir spezifisch quantitativ nachweisen. Für die Analyse von Drogen und Alkohol im Blut und Urin bei Abstinenzkontrolle ist das IfLM ausserdem für die Verkehrsmedizin und externe Suchttherapiestätten ein wichtiger Partner.

    Notfall intern
    Die toxikologische Beurteilung von bewusstlos, offensichtlich oder fraglich intoxikiert Eintretenden wird von uns mit Drogenscreenings unterstützt.

    Bei Patienten mit Intoxikationen (Medikamente, Pflanzen, Chemikalien) ist es meist wichtig, neben der symptomatischen Behandlung des Patienten die Identität der Noxe zu kennen; sei es, um eine spezifische Therapie einzuleiten oder den Verlauf der Ausscheidung des Giftes abschätzen zu können.

    Medikamentenüberwachung (TDM)
    Arzneimittel werden auf verschiedene Arten dosiert. Für zahlreiche Medikamente korreliert die Konzentration im Blut besser mit der pharmakologischen Wirkung als die verabreichte Dosis. Bei den meisten erlauben jedoch klinische Endpunkte, den Erfolg der eingesetzten pharmakologischen Therapie resp. der verabreichten Dosis zu beurteilen, wodurch sich die Messung der Blutkonzentration erübrigt.

    Hingegen empfiehlt sich die Spiegelkontrolle bei Substanzen, die eine oder mehrere der folgenden pharmakokinetischen oder pharmakodynamischen Eigenschaften aufweisen:

    • enge therapeutische Breite, steile Dosis-Wirkungskurve

    • gefährliche Toxizität bei unzureichend definiertem klinischem Endpunkt

    • Langzeittherapie bzw. häufige Anwendung des Pharmakons

    • beträchtliche interindividuelle Unterschiede in der Pharmakokinetik

    • nicht-lineare Pharmakokinetik

    • bedeutsame Arzneimittelinteraktionen

    Typisch dafür sind z. B. Aminoglykosid-Antibiotika, Antiarrhythmika, Antiepileptika, Herzglykoside, Immunsuppressiva, trizyklische Antidepressiva und Xanthin-Derivate, Lithium, Vancomycin. Indikationen stellen dar:

    • Verdacht auf eine Überdosierung

    • Ausbleiben des therapeutischen Effekts und Compliance-Kontrolle

    • Festlegung der Dosis bei schwer fassbarem klinischem Effekt

    • Arzneimittelinteraktionen

    • Erkrankungen mit Einfluss auf Absorption, Verteilung des Arzneimittels (Hypoproteinämie, Adipositas) und Elimination (Nieren- und Leberinsuffizienz)

    • Anhäufung pharmakologisch aktiver Metabolite

    • anhaltende unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW)

    Für die Interpretation der Konzentrationen von Arzneimitteln im Blut ist die Kenntnis pharmakokinetischer Zusammenhänge von grundlegender Bedeutung.

    Zur sinnvollen Bewertung müssen somit u. a. der Zeitpunkt der Blutentnahme, die Form der Verabreichung und ggf. das Auftreten pharmakologisch aktiver Metaboliten berücksichtigt werden.

    Darüber hinaus können auch pharmakodynamische Faktoren (Ansprechbarkeit des Gewebes, andere Arzneimittel, Erkrankungen, Alter) die Wirkung einer bestimmten verordneten Arzneimitteldosis beeinflussen. Die Interpretation der Konzentration eines Arzneistoffs kann deshalb nicht ausschliesslich unter Verwendung therapeutischer Bereiche erfolgen.