Unsere Leistungen Knie

Verletzungen und Funktionsstörungen des Kniegelenks reichen von Sportverletzungen beim jungen Patienten bis zu degenerativen Gelenksveränderungen bei aktiven älteren Patientinnen. Die Therapie richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen.

Bei sämtlichen Knieproblemen, ob aufgrund von Verletzungen oder altersbedingter Abnutzungserscheinungen, Arthrose etc. wird wenn immer möglich eine gelenkserhaltende Behandlung angestrebt.
Die Vor- und Nachteile einer Teil- oder Totalprothese und sämtliche alternativen Optionen werden jeweils mit dem betroffenen Patienten resp. der Patientin individuell besprochen.

Folgende chirurgischen Behandlungen am Knie bieten wir an:
•    Arthroskopische Operationen am Kniegelenk Meniskusnaht, Meniskusteilentfernung, Meniskusteilersatz
•    Versorgung von Knorpel- und Knochenschäden, Rekonstruktion des vorderen und hinteren Kreuzbandes
•    Dynamische Stabilisierung der vorderen Kreuzbandruptur
•    Korrektur der Beinachse zur Behandlung von Achsenfehlstellungen und der Früharthrose
•    Implantation Entlastungsfeder «Kinespring»
•    Behandlung von Instabilitäten der Kniescheibe mittels Rekonstruktion des patellofemoralen Ligamentes
•    Primäre Knieprothesenversorgung bei fortgeschrittener Arthrose (Teilprothese und Totalprothese)
•    Wechsel von Knieprothesen (Revisionsprothetik)+B66

  • Ein Grund für Schmerzen am Kniegelenk kann eine zu hohe Belastung für den Knorpel sein, wenn am Bein Fehlstellungen bestehen. Die bekanntesten Fehlstellung sind dabei das O- und X-Bein. Bei der Fehlstellung kommt ein hoher Druck auf eine kleine Fläche mit Knorpel zustande, so dass dieser schneller aufgebraucht wird. 

    Mit Hilfe einer Umstellung kann eine vorliegende Fehlstellung korrigiert werden. Dadurch wird der Druck wie bei einem Schneeschuh auf eine grössere Fläche verteilt und der Knorpel punktuell entlastet. 

    Auch wenn der Eingriff nicht immer die Arthrose vermeiden kann, kann doch ein Gelenkersatz deutlich aufgeschoben oder gänzlich vermeiden werden. 

    Durchführung einer Achskorrektur am Kniegelenk 
    Vor der Operation wird eine genaue Planung der Korrektur vorgenommen und an einem 3D Drucker eine Sägelehre erzeugt, mit der die Korrektur mit grösster Genauigkeit durchgeführt werden kann. 

    Dazu wird am Knochen ein Sägeschnitt gesetzt, der es ermöglicht die Korrektur durchzuführen. Die Korrektur wird mit einer Platte gehalten.  

    Der Patient kann meist nach 6 Wochen wieder voll belasten und ohne Gehhilfen gehen. 

  • Eine häufige Ursache im mittleren und höheren Lebensalter ist die Kniearthrose (Gonarthrose). Bei der Kniearthrose hat sich der Knorpel im Laufe der Zeit abgenutzt. Dies führt zu einer Entzündungsreaktion, die wiederum für die Schmerzen verantwortlich ist. 

    Symptome 
    Bei wem eine Arthrose am Kniegelenk Schmerzen verursacht und bei wem nicht, lässt sich nicht vorhersagen. Wenn die Arthrose jedoch schmerzhaft wird, ist der Verlauf meist wellenförmig und leider sehr oft voranschreitend. Anfangs treten die Schmerzen meist bei Belastung auf. Später können Ruhe- oder Nachtschmerzen hinzukommen. Auch eine Bewegungseinschränkung oder eine geänderte Beinachse (O-Bein oder X-Bein) können auftreten. Die Schmerzen können an der Innen- oder Aussenseite des Kniegelenkes empfunden werden. Manchmal strahlen sie auch in den vorderen Bereich des Kniegelenks oder in die Umgebung aus. 

    Behandlungsoptionen 
    Nach gesicherter Diagnose beginnt die Therapie zunächst mit der Aufklärung des Patienten über sein Leiden und den natürlichen Verlauf der Arthrose-Erkrankung. Anschliessend wird geschaut welche Bereiche des Lebens angepasst werden können. Unterstützend wird eine konservative Therapie eingeleitet, die eine Vielzahl von Möglichkeiten umfassen kann. An erster Stelle ist hier die Physiotherapie zu nennen, aber auch physikalische Massnahmen können helfen die Beschwerden zu lindern. In akuten Phasen der Erkrankung mit ausgeprägten Entzündungsreaktionen können auch Infiltrationen ins Kniegelenk helfen, eine Zeit lang ohne Schmerzen auszukommen. 

    Wenn alle konservativen Massnahmen nicht mehr ausreichend helfen und der Leidensdruck der Patientin/des Patienten die Lebensqualität beeinträchtigt, stellt sich die Frage nach einer operativen Therapie. Dabei muss meist die verschlissene Oberfläche am Kniegelenk durch einen Ersatz der Oberflächen mit einer Metallkappe, einer Metallplatte und einer Kunststoffscheibe ersetzt werden. 

    Wenn immer möglich wird auch nur ein Teil des Kniegelenks mit einem Oberflächenersatz versorgt, um den Eingriff möglichst klein zu halten und der Patient schneller wieder fit ist.  

  • Der Gelenkknorpel im Kniegelenk hat in erster Linie die Aufgabe, den Knochen vor zu hohem Druck zu schützen und zusammen mit der Gelenkflüssigkeit für ein reibungsloses Gleiten bei Bewegungen zu sorgen. Leider ist der Knorpel selbst nicht durchblutet und wird wie ein Schwamm durch wechselnde Belastung und Entlastung mit Nährstoffen aus dem Gelenk versorgt. Das bedeutet zwei Dinge: Zum einen heilt ein verletzter Knorpel schlecht oder gar nicht, zum anderen braucht der Knorpel Bewegung, um gesund zu bleiben.

    Ursache/Symptome
    Eine Knorpelläsion kann viele Ursachen haben. Es kann sich um spezifische Erkrankungen handeln, die z.B. die Durchblutung des gelenknahen Knochens stören, oder um unfallbedingte Schäden. Auch altersbedingte, schleichende Schäden kommen vor. Oder es liegen Achsfehlstellungen und/oder Instabilitäten vor, die zu Knorpelschäden geführt haben.

    Die Symptome reichen von einem stechenden Schmerz bis hin zu Belastungsschmerzen oder einem häufigen Erguss im Kniegelenk.

    Behandlungsoptionen 
    Auch bei Knorpelschäden kann in den meisten Fällen zunächst mit einer konservativen Therapie begonnen werden. Wenn dadurch keine Beschwerdefreiheit erreicht werden kann, hilft oft eine Operation, um den Knorpelschaden zu beheben. Welches Operationsverfahren zum Einsatz kommt, hängt in besonderem Masse von der jeweiligen Grunderkrankung ab. Je nach Ursache kommen Knorpelersatzverfahren zum Einsatz. Manchmal kann die Durchblutung des Knochens verbessert werden oder der Knochen unter dem Knorpel muss ersetzt werden. Der Knorpel kann unter anderem durch eine autogene Matrix-induzierte Chondrogenese (AMIC) rekonstruiert werden. Dabei werden körpereigene Knorpelanteile des Patienten aufbereitet und mit Hilfe einer Membran an Ort und Stelle gehalten. Liegt die Ursache des Knorpelschadens in einer Fehlstellung der Achse, muss diese häufig ebenfalls korrigiert werden.

    Erfolg/Nachbehandlung
    Je nach Ausgangslage, Alter des Patienten, Größe des Defektes oder Ursache gibt es auch eine entsprechende Prognose. Durch eine gezielte Therapie kann jedoch in den meisten Fällen ein schmerzfreies Ergebnis erzielt werden.

    Allen operativen Therapien ist eine sorgfältige Nachbehandlung gemein. In der Regel muss der Patient für 6 Wochen an Gehhilfen gehen, um den entstehenden Knorpel zu schützen. Wünschenswert ist eine Bewegungsschiene, die eine belastungsfreie Bewegung zur Aktivierung der Heilung ermöglicht. Nach 7-9 Wochen ist in der Regel eine Mobilisation ohne Gehhilfen möglich. Zusätzlich wird und muss die Muskulatur durch Physiotherapie wieder aufgebaut werden. Joggen ist meist nach 6 Monaten wieder möglich, andere Sportarten meist nach 10-12 Monaten.

  • Eine der häufigsten Sportverletzungen am Kniegelenk ist der Kreuzbandriss. Dabei kann das hintere oder wesentlich häufiger das vordere Kreuzband reissen.  Durch die zunehmende sportliche Aktivität tritt die Verletzung auch bei vielen Freizeitsportlern und in allen Altersklassen auf. 

    Die beiden Kreuzbänder spielen eine wichtige Rolle für die Stabilität und Funktion des Kniegelenks, was für viele Sportarten wichtig ist. 

    Ursache/Symptome  
    Ein typischer Unfallhergang ist eine Kombination aus Verdrehen des Kniegelenks und zusätzlichem Umknicken. Der Patient kann ein Reißen oder einen Knall vernehmen. Danach kommt es meist schnell zu einer Schwellung (Einblutung) und deutlichen Schmerzen. Im Verlauf kann nach Abklingen der akuten Symptome ein Instabilitätsgefühl (Giving-away) zurückbleiben. Die Diagnose wird klinisch und mittels MRT gestellt. 

    Behandlungsoptionen  
    Kreuzbandrisse können konservativ oder operativ behandelt werden. Bei der Entscheidung wird eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt, so dass in der Regel eine individuelle Beratung der Entscheidung vorausgeht. Berücksichtigt werden unter anderem der Anspruch des Patienten, die Begleitverletzungen an Knorpel und Meniskus, berufliche Anforderungen, die individuellen muskulären Kompensationsmöglichkeiten und ein eventueller Vorschaden am Kniegelenk. 

    Eine intensive Physiotherapie während des gesamten Heilungsverlaufs ist jedoch unerlässlich. 

    Wird sich für eine Operation entschieden, kann der Zeitpunkt von sehr akut bei entsprechenden Begleitverletzungen bis hin zur elektiven Operationsplanung reichen. 

    In jedem Fall wird das gerissene Band im Kniegelenk durch eine körpereigene Sehne, deren Entnahme ohne Einschränkungen einhergeht ersetzt. Der Hauptteil der Kreuzbandoperation erfolgt arthroskopisch, so dass nur kleine Schnitte notwendig sind.  

    Nachbehandlung/Erfolg  
    Die Nachbehandlung gliedert sich in mehrere Phasen. Nach der Operation geht es zunächst darum, das geschwollene und operierte Kniegelenk vorsichtig zu bewegen und abschwellen zu lassen. 

    Etwa ab der 2. Woche wird zunehmend die Belastung gesteigert und vom Physiotherapeuten auf funktionelle Bewegungsabläufe und eine muskuläre Stabilität geachtet, so dass auch die Gehstöcke langsam abtrainierte werden können. 

    In den meisten Fällen ist ein leichtes Joggen nach 3-4 Monaten und Kontaktsportarten nach ca. 9 Monaten wieder möglich. Die Arbeitsfähigkeit wird in der Regel bei leichten Tätigkeiten in der Regel nach 3 Wochen, bei körperlich belastenden Tätigkeiten nach ca. 3 Monaten erreicht. 

    Die Kreuzbandplastik hat sehr gute Erfolgsaussichten. Insbesondere können die Beschwerden der Instabilität gelindert und Folgeschäden vermieden werden. 

  • Die Menisken im Kniegelenk dienen dazu die Druckbelastung auf den Knorpel deutlich zu reduzieren. Dadurch wird die Lebensdauer des Knorpels stark verlängert. Die Menisken bestehen aus knorpelähnlichem Gewebe und können durch ihre halbmondförmige Form die Inkongruenz der Gelenkflächen vom Oberschenkel- und Schienbeinknochen ausgleichen. Der axiale Druck wird dabei in eine Ringspannung überführt. Durch Verletzungen am Meniskus oder durch Risse wird diese Funktion meist stark eingeschränkt und das Risiko für Beschwerden oder Knorpelschäden erhöht sich deutlich. 

    Ursache/Symptome  
    Meniskusläsionen oder Meniskusrisse werden in traumatische, d.h. unfallbedingte, oder degenerative, d.h. altersbedingte, eingeteilt. Bei jungen Patienten entsteht ein Meniskusriss meist durch einen Unfall, z.B. beim Sport, bei älteren Patienten oft schleichend ohne akutes Ereignis. Die Symptome können gleich sein, es kann ein stechender Schmerz, eine Bewegungseinschränkung oder ein Einklemmgefühl bestehen.  

    Die Diagnose wird durch eine körperliche Untersuchung und meist durch ein MRT gestellt, in dem auch Begleitverletzungen erkannt werden können. 

    Behandlungsoptionen
    Die meisten Meniskusläsionen können gut konservativ behandelt werden. Oft handelt es sich bei einem MRT auch um einen Zufallsbefund am Meniskus. Zu der konservativen Therapie gehört die Belastungsreduktion, Einnahme von Schmerzmitteln und physiotherapeutische Übungen mit Kraftaufbau und funktioneller Bewegung.

    Ein operatives Verfahren kommt jedoch bei allen einklemmenden Läsionen, insbesondere dem Korbhenkelriss zugute. Bei einem akuten Korbhenkelriss mit Einklemmung sollte sogar sehr zeitnah operiert werden. Zudem können Meniskusrisse, bei denen eine konservative Therapie nicht helfen konnte, operiert werden. Eine Voraussetzung ist jedoch, dass noch keine schwerere Arthrose vorliegt.

    Als Optionen für eine operative Therapie besteht die Naht und die Teilentfernung. Welches Verfahren angewendet werden kann, hängt sehr von den individuellen Bedingungen ab. In beiden Fällen kann arthroskopisch meist über zwei kleine Schnitte operiert werden.