Unsere Leistungen Meningeom

Meningeome sind die häufigsten gutartigen Hirntumoren und machen etwa ein Drittel aller primären Hirntumoren aus. Sie treten bevorzugt bei Frauen mittleren Alters auf, mit einem Häufigkeitsgipfel zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Die meisten Meningeome gehen von der Hirnhaut aus, wachsen langsam und bleiben lange asymptomatisch. Bekannte Risikofaktoren umfassen ionisierende Strahlung sowie genetische Syndrome wie die Neurofibromatose Typ 2. Meningeome werden in drei WHO-Klassifikationsgrade unterteilt: Grad I (gutartig), Grad II (atypisch) und Grad III (anaplastisch).

  • Meningeome führen oft erst bei größerem Wachstum zu Symptomen, da sie das umgebende Hirngewebe verdrängen. Die Symptome von Meningeomen hängen stark von ihrer Lokalisation und Grösse ab. Beispielsweise können Tumoren im Stirnhirn Veränderungen der Persönlichkeit hervorrufen, während Tumoren im Bereich der Sehnerven zu Sehbeeinträchtigungen führen. Auch epileptische Anfälle können auftreten, wobei Kopfschmerzen eher selten sind.

  • Die Diagnostik erfolgt in erster Linie mittels MRT mit Kontrastmittel. Meningeome zeigen sich typischerweise als gut abgegrenzte, Kontrastmittel aufnehmende Raumforderungen, oft mit einer begleitenden Hyperostose des angrenzenden Knochens. Die Computertomographie (CT) kann zusätzliche Informationen zur knöchernen Beteiligung liefern.

  • Die Therapie von Meningeomen wird in unserem interdisziplinären Neuroonkologischen Tumorboard diskutiert, das Experten aus Neurochirurgie, Neurologie, Onkologie, Radioonkologie, Neuroradiologie und Pathologie umfasst. Basierend auf internationalen Standards wird ein individualisierter Behandlungsplan erstellt.

    ·        Operative Therapie

    Die chirurgische Entfernung ist die primäre Therapieoption für symptomatische oder wachstumsaktive Meningeome. Ziel ist die vollständige Resektion des Tumors einschließlich der duralen und knöchernen Anteile, um ein Rezidiv zu verhindern. Intraoperative Verfahren wie Neuronavigation und Neuromonitoring werden eingesetzt, um die Sicherheit der Operation zu maximieren.

    ·        Adjuvante Therapie

    Bei unvollständiger Resektion oder höhergradigen Meningeomen (WHO Grad II oder III) wird eine postoperative Bestrahlung empfohlen. Eine Standardchemotherapie spielt in der Behandlung von Meningeomen bisher keine Rolle, wird jedoch in Studien untersucht.

    ·        Abwartendes Vorgehen

    Nicht jedes Meningeom erfordert eine Operation. In vielen Fällen kann ein abwartendes Vorgehen gewählt werden, insbesondere bei asymptomatischen Tumoren oder solchen mit geringem Wachstumspotential. Diese Strategie beinhaltet eine regelmäßige Beobachtung mittels MRT, um Veränderungen im Tumorwachstum frühzeitig zu erkennen.

    ·        Radiochirurgie

    In einigen Fällen kann eine primäre Radiochirurgie oder Bestrahlung als Alternative zur Operation in Betracht gezogen werden, insbesondere bei Tumoren an schwer zugänglichen Lokalisationen oder bei Patienten mit hohem Operationsrisiko. Diese Therapieoption kann das Tumorwachstum effektiv kontrollieren.

  • Die Nachsorge von Patienten mit Meningeomen ist entscheidend, um ein Rezidiv frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Die erste MRT-Kontrolle findet in der Regel 3 Monate nach der Behandlung statt. Anschließend wird die Frequenz der Kontrollen individuell an das Risiko eines Rezidivs und die Tumorbiologie angepasst.

MRI Bild eines gigantischen Meningeoms mit ausgeprägtem Druck auf das normale Hirngewebe.