Unsere Leistungen Behandlungen (Krankheitsbilder)
  • Definition und Häufigkeit
    Die rheumatoide Arthritis (früher chronische Polyarthritis genannt) ist eine entzündliche Systemerkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft. Etwa 1% der Bevölkerung leidet unter dieser Erkrankung. Bei Frauen tritt die rheumatoide Arthritis dreimal häufiger auf als bei Männern. Die genaue Ursache der Erkrankung ist noch nicht geklärt, doch spielen sowohl genetische (erbliche) Faktoren als auch Umweltbedingungen (wie zum Beispiel das Rauchen) eine Rolle. Unbehandelt führt die Erkrankung zu einer fortschreitenden Zerstörung der Gelenke, zu Gelenfehlstellungen mit Kraft- und Funktionsverlust.

    Symptome
    Typisch sind beidseitige Schmerzen und Schwellungen der Finger- und Zehengelenke. Insbesondere am Morgen tritt eine Steifigkeit der Finger auf, die sich Tagesverlauf bessert.  Es können jedoch auch andere Gelenke, in seltenen Fällen sogar die Lunge, die Haut, Blutgefässe oder das Herz betroffen sein. .

    Behandlungen
    Die Therapiemöglichkeiten für rheumatoide Arthritis hat sich in den letzten 15 Jahren enorm verbessert. Ziel der Therapie ist es, das zumTeil zu aktive Immunsystem zu hemmen. Ein frühzeitiger Beginn mit einer Basistherapie ist besonders erfolgreich, vermag das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder gar zu stoppen.Vor der Behandlung erfolgt eine gründliche klinische Untersuchung (Bildgebende sowie Laboruntersuchungen).
    Es gibt eine ständig wachsende Auswahl von Basismedikamenten, so dass für jeden Patienten eine individuelle Therapie gefunden werden kann. Die Basismedikamente benötigen eine gewisse Zeit, bis sie ihre Wirksamkeit entfalten. Zur Überbrückung wird oft Cortison verabreicht, das sehr rasch wirkt.
    Wichtig sind auch begleitende Massnahmen wie Physio- und Ergotherapie für den Funktionserhalt der Gelenke.

    Weiterführende Infos:

  • Definition
    Die so genannten Spondylarthritiden bilden eine ganze Familie verwandter Erkrankungen. Dazu gehört u.a. der Morbus Bechterew. Es können das sogenannte Achsenskelett (Wirbelsäule und Kreuzdarmbeingelenke) sowie periphere Gelenke betroffen sein. Typisch sind auch Entzündungen und Schmerzen an den Ansätzen der Sehnen am Knochen (Enthesitis). Die Ursache der Erkrankung ist noch nicht geklärt, jedoch spielen genetische und Umweltfaktoren (Rauchen, Infektionen) eine Rolle.
    Beim Morbus Bechterew kommt es zur Ausbildung von Knochenbrücken zwischen den Wirbeln. Wenn mehrere Wirbeletagen betroffen sind, kommt es zu einer Versteifung der Wirbelsäule.

    Symptome
    Das Hauptsymptom ist der "entzündliche Rückenschmerz“, der besonders in Ruhe und nachts auftritt und sich bei Bewegung bessert. Es können auch Gelenkentzündungen auftreten. Oft sind die Knie, Sprung- oder Hüftgelenke betroffen. Manchmal kommen begleitend Augenentzündunegn (Uveitis), Hauterscheinungen(Schuppenflechte) oder Darmprobleme vor.

    Diagnostik und Behandlung
    Eine gründliche Erhebung der Krankengeschichte und eine zielgerichtete klinische Untersuchung lassen meist eine Verdachtsdiagnose zu, die durch bildgebende Untersuchungen (Röntgen, MRI) und ev. durch Blutuntersuchungen gestützt werden können.
    Als Therapie stehen regelmässige Bewegung und Physiotherapie an erster Stelle. An Medikamenten werden vorrangig kortisonfreie Antirheumatika verordnet. Bei unzureichendem Effekt und schweren Verläufen kommen weitere spezifische entzündungshemmende Medikamente zur Anwendung. Erfreulicherweise stehen weitere Medikamente kurz vor der Zulassung, so dass sich die Behandlungsmöglichkeiten erweitern werden.

    Weiterführende Infos:

  • Etwa 20% aller Patientinnen und Patienten mit Schuppenflechte haben zusätzliche Gelenkentzündungen. Da auch die Wirbelsäule betroffen sein kann, zählt die Erkrankung zu den Spondylarthritiden. Meist geht die Schuppenflechte den Gelenkentzündungen voraus. Männer und Frauen sind gleichermassen betroffen, sie kann in jedem Alter auftreten. Ist bereits ein verwandtes Familienmitglied erkrankt, erhöht sich das Risiko.

    Symptome
    Oft beginnt die Erkrankung an den Fuss- und Fingergelenken. Es können aber auch Knie- und Sprunggelenke betroffen sein. Anders als bei der rheumatoiden Arthritis kommen Gelenkentzündungen oft einseitig vor. Auch können Grund-, Mittel- und Endgelenk eines Fingers oder Zehs entzündet und angeschwollen sein, man spricht dann von einem "Wurstfinger oder -zeh“ (Daktylitis). Auch sind Schmerzen an den Sehnenansätzen und im Bereich der Wirbelsäule möglich.
    Neben der Schuppenflechte der Haut können auch die Finger- und Zehennägel typische Veränderungen wie punktförmige Vertiefungen (Tüpfelung), gelbliche Verfärbungen (Ölflecken) und Verdickung aufweisen.

    Untersuchungen
    Wie bei anderen rheumatologischen Erkrankungen werden Röntgenuntersuchungen sowie nach Bedarf Ultraschall- und MRI- Untersuchungen durchgeführt. Um die Psoriasisarthritis von anderen Gelenkerkrankungen unterscheiden zu können, werden Laboruntersuchungen durchgeführt.

    Behandlungen
    Eine frühzeitige Behandlung der Gelenkentzündungen ist wichtig, um Gelenkszerstörungen möglichst zu vermeiden oder aufzuhalten. Zunächst werden cortisonfreie Antirheumatika zur Linderung der Schmerzen verordnet. Zusätzlich  kommen diverse Basistherapeutika zum Einsatz, deren Wirksamkeit erst nach einer bestimmten Zeit beurteilt werden kann. Bleibt der gewünschte Effekt aus, stehen heutzutage so genannte Biologika zur Verfügung. Es handelt sich dabei um gentechnisch hergestellte Wirkstoffen, die bestimmte Entzündungsmediatoren hemmen.

    Weiterführende Infos:

  • Nach einer Infektion können in seltenen Fällen Gelenkentzündungen, eine so genannte reaktive Arthritis, auftreten. Auslösende Infekte können den Darm, die Harn- und Geschlechtsorgane oder die Atemwege betreffen. Oft wird der auslösende Infekt nicht erkannt. Menschen, die das Blutgruppenmerkmal "HLA-B 27" haben, neigen eher zu reaktiven Arthritiden.

    Symptome
    Typischerweise tritt eine reaktive Arthritis 2-4 Wochen nach der auslösenden Infektion auf. Betroffen sind häufig die Hüft-, Knie-und Sprunggelenke. Möglich sind auch tiefsitzende Kreuzschmerzen, die auf eine Beteiligung des Kreuzdarmbeingelenkes hinweisen. Auch können Sehnenscheidenentzündungen, Hautsymptome und Augenentzündungen vorkommen.

    Untersuchungen
    Wichtig ist eine genaue Erhebung der Krankengeschichte, insbesondere sollte nach Hinweisen für vorausgegangene Infekte gesucht werden. Für einige Erreger sind auch Urin- und Stuhluntersuchungen sinnvoll. In Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen wird das Ausmass der Entzündung festgestellt. Im Labor werden die Entzündungswerte im Blut bestimmt sowie das Merkmal "HLA-B 27".

    Behandlung
    In der Regel reichen cortisonfreien Antirheumatika zur Behandlung der reaktiven Arthritis aus. In schweren Fällen muss eine kurzzeitige Cortison-Therapie erfolgen. Ausgeschlossen werden muss zuvor eine so genannte septische Arthritis, die sich durch ein Befund von vermehrungsfähige Bakterien im Gelenk selbst auszeichnet. Kann der auslösende Erreger der reaktiven Arthritis wie zum Beispiel Clamydien nachgewiesen werden, erfolgt eine kurzzeitige antibiotische Therapie. Da Chlamydien über Sexualkontakte übertragen werden, muss auch der Partner/Partnerin mit behandelt werden.
    Falls es zu einer begleitenden Augenentzündung (Uveitis) kommt, muss der Augenarzt hinzugezogen werden, damit spätere Sehstörungen vermieden werden.

    Weiterführende Infos:

  • Die Gruppe der so genannten Kollagenosen ist heterogen und umfasst Krankheiten wie "Systemischer Lupus erythematodes", "Sjögren-Syndrom", "Systemsklerose" und "Dermato-/Polymyositis". Nicht selten leidet ein Patient gleichzeitig an mehreren Autoimmunerkrankungen oder Kollagenosen.

    Symptome
    Bei den Kollagenosen handelt es sich um so genannte Systemerkrankungen. Neben Beschwerden am Bewegungsapparat können verschiedene Organe, unter anderen auch die Haut, von der Krankheit betroffen sein. Das Ausmass des Organbefalles definiert den Schweregrad der Erkrankung. Häufig beobachtet werden begleitende Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Leistungsminderung, Fieber oder Gewichtsverlust. Am Bewegungsapparat werden vor allem Schmerzen und Entzündungen der Gelenke, so genannte Arthralgien und Arthritiden, beobachtet. Es treten aber auch Muskelschmerzen und Muskelentzündungen, Myalgien und Myositiden mit und ohne Muskelschwäche auf. Die Myositis ist Hauptsymptom der Dermato- und Polymyositis. Typisch für die Systemsklerose ist die mumienartige Verdickung der Haut. Sonnenempfindlichkeit mit Rötungen, vor allem im Gesicht, werden sowohl bei der Dermatomyositis als auch beim Lupus beobachtet. Typisch für alle Erkrankungen aus dem Formenkreis der Kollagenosen ist das so genannte Raynaud-Syndrom (Verfärbung der Finger, aber auch Zehen, Nase können davon betroffen sein, in Kälte und bei Stress). Grundsätzlich kann jedes Organ befallen sein. Beim Lupus ist besonders der Befall der Nieren und des Nervensystemes für die Prognose und die Therapie relevant.

    Untersuchungen
    Nebst der körperlichen Untersuchung ist insbesondere die detaillierte Befragung wichtig, um nach Organmanifestationen zu suchen. Das klinische Bild ist variantenreich und unterscheidet sich von Patient zu Patient. Um nach Organbeteiligungen zu suchen, benötigen wir zusätzliche Untersuchungen, die wir individuell auf den Patienten abstimmen. Wir arbeiten dabei eng mit anderen Fachdisziplinen zusammen. Unter anderem können ein Lungenfunktionstest, ein CT der Lunge, Herzuntersuchungen mit EKG und Echo, Magenspiegelungen notwendig sein. Die Kapillarmikroskopie, eine mikroskopische Untersuchung der Kapillaren des Nagelfalzes, dient zur weiteren Untersuchung beim Raynaud-Syndrom. Bei der Myositis erfolgt die weitere Abklärung mittels MRI von betroffenen Muskelgruppen,  einer neurologischen Untersuchung mit ENMG und falls nötig einer Muskelbiopsie.

    Behandlungen
    Die Behandlung richtet sich nach der Art und dem Schweregrad der Erkrankung. Wir setzen dabei die uns zur Verfügung stehende breite Palette an immunmodulierenden und immunsupprimierenden Therapeutika ein. Diese werden teilweise mittels Tabletten, teilweise mit Infusionen verabreicht. Je nach betroffenen Organen kommen zusätzliche symptomatische Therapien dazu. Wir informieren unsere Patienten detailliert über die jeweiligen Therapieverfahren, die wir mit Einbezug der aktuellen Forschungsergebnisse anwenden. Unter den angefügten links sind weitere Informationen zu Kollagenosen zu finden.

    Weiterführende Infos:

  • Die so genannten Vaskulitiden stellen eine grosse Gruppe seltener, sehr unterschiedlicher entzündlich-rheumatologischer Erkrankungen der (meist) arteriellen Blutgefässe dar. Dabei kommt es zu einer Entzündung in der Gefässwand, die sich auf das umliegende Gewebe ausbreiten kann. Dadurch können alle Organsysteme unseres Körpers (Haut, Bindegewebe, Muskeln, innere Organe, Gehirn) z.T. lebensbedrohlich geschädigt werden. Sie treten bei Frauen und Männern jeden Alters auf.

    Symptome
    Typische Symptome einer Vaskulitis gibt es nicht, da die Beschwerden je nach Art der Entzündung und der betroffenen Blutgefässe sehr vielfältig sein können. Jedoch lassen typische Befallsmuster den Verdacht auf eine spezifische Vaskulitis aufkommen. So kann beispielsweise bei der Riesenzellarteriitis (Arteriitis temporalis) der Sehnerv betroffen sein, was zu teils schwerwiegenden Sehstörungen führen kann. Die Granulomatose mit Polyangiitis ist häufig mit Erkrankungen des Hals-Nasen-Ohren-Traktes vergesellschaftet. Die Purpura Schönlein-Henoch zeigt spezielle Veränderungen der Haut.

    Diagnostik
    So vielfältig die einzelnen Krankheitsbilder sind, so vielfältig ist auch die Diagnostik. Es kommen neben einem ausführlichen Anamnese-Gespräch und einer gründlichen körperlichen Untersuchung, Blutuntersuchungen, bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRI, CT und Untersuchungen von Gewebeentnahmen zum Einsatz. Da meist mehrere Organe betroffen sein können, ist häufig eine interdisziplinäre Zusammenarbeit durch Beizug weiterer Spezialisten (z.B. PneumologenDermatologen, usw.) notwendig.

    Therapie
    Da es sich bei den Vaskulitiden um chronische Entzündungen handelt, ist oft eine anti-entzündliche, d.h. immunsuppressive Therapie nötig. Dabei kommt in der Akutphase häufig Kortison zum Einsatz. Durch den Einsatz weiterer Medikamente (u.a. Azathioprin, Metothrexat, Cyclophosphamid, „Biologika“) wird versucht, die Behandlungsdauer mit Kortison so kurz wie möglich zu halten und ein Wiederaufflammen der Erkrankung zu verhindern.

    Weiterführende Infos:

  • Die  (griechisch: Poly= viele, Myalgia = Muskelschmerz) ist eine relativ häufige entzündlich- rheumatische Erkrankung des älteren Patienten. Hauptsymptome sind Muskelschmerzen im Bereich des Schulter-und Beckengürtels, der besonders nachts und am Morgen auftritt. Die Erkrankung kann von Allgemeinsymptomen wie Leistungsknick, Müdigkeit und Gewichtsverlust begleitet sein. Im Blut lassen sich deutlich erhöhte Entzündungswerte nachweisen.

    Therapie der Wahl ist Cortison (Prednisolon, Spiricort), welches in der Regel sehr gut und innerhalb weniger Tage zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden und der Laborwerte führt. Die Dosis wird je nach Beschwerden und Laborwerten langsam reduziert, insgesamt ist jedoch von einer ein des zweijährigen Therapie auszugehen. Aufgrund der Langzeit-Cortisoneinnahme ist eine Osteoporose-Prophylaxe mit Kalzium und Vitamin D 3 notwendig.

  • Als Arthrose bezeichnet man Veränderungen an den Gelenken, die vor allem den Knorpel, im weiteren Verlauf auch den umgebenden Knochen und die stabilisierenden Bänder und Muskeln betreffen. Der Knorpel als natürlicher „Stossdämpfer“ unterliegt bei jedem Menschen einem natürlichen Alterungs- und Abbauprozess. Veranlagung, Umwelt- und Lebensstilfaktoren können diesen jedoch beschleunigen bzw. vorzeitig auslösen. Unbehandelt führt eine Arthrose in der Regel über den Verlauf von vielen Jahren zu einer Gelenkeinsteifung.

    Symptome
    Typisch für den Arthroseschmerz sind sogenannte Anlaufschmerzen, d.h. Schmerzen, die bei Bewegungsbeginn vorhanden sind und sich mit zunehmender Bewegung bessern. Im hohen Alter sind fast alle Menschen von Arthrose in einem oder mehreren Körpergelenken betroffen, wobei die subjektiven Beschwerden sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können.

    Diagnostik
    Um die Diagnose einer Arthrose stellen zu können, ist von ärztlicher Seite zuallererst eine eingehende Befragung und dann eine körperliche Untersuchung des Patienten erforderlich. Im Rahmen der Abklärung von möglichen Arthroseursachen sind Laboruntersuchungen sowie bildgebende Verfahren wie Röntgen und Sonographie (Ultraschall) oft hilfreich, aber nicht in jedem Fall zwingend erforderlich.

    Behandlung
    Die Behandlung der Arthrose ist individuell und richtet sich zum einen nach den in Frage kommenden Ursachen und zum anderen auch nach dem aktuellen Stadium der Arthrose. Es gibt heute noch keine anerkannten, problemlos durchführbaren Knorpelersatzverfahren. Grundsätzlich ist zu einem aktiven Lebensstil mit regelmässiger körperlicher Bewegung zu raten, da hierdurch der Stoffwechsel am betroffenen Gelenk gefördert und die umgebende Muskulatur stabilisiert werden. Weiterhin können gezielte physiotherapeutische Behandlungen Arthrosegelenke stabilisieren und eine eingeschränkte Beweglichkeit verbessern.
    Eine Elektrotherapie kann abhängig vom Stadium der Arthrose Schmerzen reduzieren und den Stoffwechsel des betroffenen Gelenks verbessern. Diese Behandlungen werden am KSA in der Physiotherapie-Abteilung auf ärztliche Verordnung hin durchgeführt.
    Nach Ausschöpfung ambulanter Behandlungen ist in manchen Fällen eine stationäre Rehabilitation sinnvoll, für die allerdings eine Kostengutsprache erforderlich ist. Am KSA ist nach ärztlicher Indikationsstellung für Arthrosegelenke zudem die Durchführung einer Röntgen-Schmerzbestrahlung in ambulanten Sitzungen möglich. Bei akuten Reizzuständen kann die Infiltration von Kortison in das Gelenk vorübergehend eine deutliche Reizlinderung. Häufig sind lokale Salben- oder Gel-Einreibungen schmerzwirksam und auch gefahrlos möglich. Manchmal ist zur Entlastung bei fortgeschrittener Arthrose der Gebrauch von Hilfsmitteln (wie z.B. Orthesen) angezeigt.
    Im Endstadium oder bei anhaltend ausgeprägten Schmerzen wird auf die Möglichkeit einer endoprothetischen Versorgung (Gelenkersatz) zurückgegriffen. Diesen Zeitpunkt möglichst weit hinauszuschieben, ist ein wichtiges Ziel der Artrosetherapie.

    Weiterführende Infos:

  • Rückenschmerzen sind weit verbreitet. 4 von 5 Personen leiden in ihrem Leben mindestens einmal an einer Schmerzepisode. In vielen Fällen handelt es sich um einen unspezifischen Rückenschmerz (es lässt sich für die Beschwerden keine klare Ursache finden), der in der Regel nur eine kurze Zeit andauert und ohne nachteilige Folgen bleibt.

    Mögliche Ursachen

    • Muskuläre Verspannungen /Blockierung oder Fehlfunktion von Wirbelgelenken

    • Frühzeitige Abnutzungsprozesse (Bandscheibe)

    • Körperlich einseitige Belastungen / Fehlstatik der Wirbelsäule

    • Bandscheibenvorfall

    • Entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen (Morbus Bechterew)

    • Verletzungen nach Unfall

    • Facettensyndrom (Arthrose der kleinen Wirbelgelenke)

    • Degenerativ bedingte Verengung des Wirbelkanals

    • Erkrankung der inneren Organe im Brust- oder Bauchraum

    • Psychische Belastungen oder ungelöste Konflikte

    Abklärungen
    Die Inspektion, Bewegungsprüfung und Palpation (Tastbefund) von Wirbelsäule, stabilisierender Muskulatur und der umgebenden Gelenke sind zentraler Bestandteil der ärztlichen Beurteilung von Rückenproblemen. Inwieweit neben einer ausführlichen Befragung und körperlichen Untersuchung bei Rückenschmerzen bildgebende Abklärungen erforderlich sind, muss individuell von ärztlicher Seite entschieden werden. Falls Rückenschmerzen über einen längeren Zeitraum bestehen (Chronifizierung), sind bei der Beurteilung das gesamte Umfeld des Betroffenen und entsprechende Belastungen (zum Beispiel berufliche) zu berücksichtigen.

    Behandlungen
    So vielfältig wie die Beschwerdeursachen ist auch die Therapie von Rückenbeschwerden; sie hat individuell zu erfolgen, u.a. durch:

    • Schmerzmittel, Salben, Wärmeanwendungen, Massagen

    • Physiotherapie

    • Spritzenbehandlung mit Kortison

    • Radiofrequenztherapie

    • Stützmieder (Korsett)

    • Operative Stabilisierung

    Chronifizierte Beschwerden, die häufig eine anhaltende und schwere Belastung der Betroffenen darstellen, sind selten einer einzigen Behandlung zugänglich und sollten multimodal, d.h. durch verschiedene Behandlungsansätze angegangen werden. Eine Beurteilung von Rückenbeschwerden durch verschiedene Fachdisziplinen bietet das KSA unter Beteiligung der Rheumatologie im Rahmen einer regelmässig stattfindenden interdisziplinären Schmerzsprechstunde an.

    Weiterführende Infos:

  • Definition
    Die Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine verminderte Knochenmasse und Störung der Knochenarchitektur (Knochenintegrität) zu einer verminderten Widerstandsfähigkeit des Knochens führt und letztlich mit einem erhöhten Frakturrisiko einhergeht.

    Diagnose
    Die Diagnose wird unter anderem mit der Knochendichtemessung DXA (schwache Röntgenstrahlen) gestellt. Oft wird zudem eine Laborabklärung durchgeführt, in welcher nach Vitamin-D-Mangel und ähnlichem gesucht wird.

    Prävention
    Für einen gesunden Knochen sind genügend Calcium, Vitamin-D und vor allem Bewegung wichtig. So kann der Osteoporose in einem gewissen Umfang vorgebeugt und entgegengewirkt werden. Wichtig ist auch die Vermeidung von Stürzen mit Anpassung von Brillen und Hörhilfen, Entfernen von Stolperfallen und Förderung des Gleichgewichts, z.B. mit Altersturnen.

    Therapie
    Grundlage ist eine ausreichende Zufuhr von Calcium (1000mg/Tag) und Vitamin-D (800 Einheiten/Tag). Auch regelmässige Bewegung und damit Belastung des Knochens ist enorm wichtig. Oft ist aber eine medikamentöse Therapie nötig. Hier haben sich die so genannten Biphosphonate bewährt. Sie verlangsamen den Knochenabbau und steigern somit die Knochendichte und vermindern dadurch die Brüchigkeit. In bestimmten Fällen können Frauen spezielle Hormon-/Oestrogen-Präparate einnehmen, die ebenfalls einen gewissen positiven Effekt haben. Hierbei muss auf die Nebenwirkungen geachtet werden.
    Falls oben erwähnte Medikamente versagen, steht das knochenstimulierende Medikament "Teriparatid" zur Verfügung, das während 2 Jahren täglich unter die Haut gespritzt werden muss.
    Nach 2-3 Jahren sollte der Verlauf und Erfolg der Therapie überprüft und eine erneute Knochendichtemessung durchgeführt werden.

    Weiterführende Infos:

  • Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der es zu Ablagerungen von Harnsäurekristallen in Gelenken und umgebenden Geweben kommt.

    Symptome
    Ein Gichtanfall kommt meist über Nacht, oft nach einer guten Mahlzeit mit Fleisch und Alkohol. Sehr oft ist das Grosszehen-Grundgelenk betroffen, aber auch alle anderen Gelenke können betroffen sein. Das Gelenk schmerzt, ist geschwollen, gerötet und überwärmt, manchmal begleitet von leichtem Fieber.

    Diagnose
    Die typischen Symptome eines Gichtanfalls machen eine Diagnose  sehr wahrscheinlich. Bewiesen werden kann die Diagnose nur durch den Nachweis von Harnsäurekristallen in der Gelenkflüssigkeit. Das betroffene Gelenk wird zu diesem Zweck punktiert. Ev. müssen weitere Untersuchungen (Röntgen, Ultraschall) den Nachweis erhärten.

    Therapie
    Ein akuter Gichtanfall ist zwar sehr heftig, bildet sich aber auch ohne Therapie zurück. Zur Linderung werden entzündungshemmende Schmerzmittel für einige Tage verabreicht. Bei Schmerzmittelunverträglichkeit wird manchmal auch für wenige Tage Cortison verordnet. Das betroffene Gelenk wird geschont und gekühlt.

    Prävention
    Risikofaktoren für eine Gicht sind: Übergewicht, Alkoholkonsum, Genuss zuckerhaltiger Getränke sowie hoher Fleisch- und Meeresfrüchtekonsum. Eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten ist deshalb  eine wesentliche Säule der Therapie, reicht aber meist nicht aus. Oft sind harnsäuresenkende Medikamente erforderlich, die dann lebenslang eingenommen werden müssen. Wird die Gicht rechtzeitig erkannt, konsequent behandelt und der Lebensstil angepasst, ist sie sehr gut in den Griff zu bekommen.

    Weiterführende Infos:

  • Ähnlich  wie bei der Gicht kommt es auch bei der Pseudogicht ("falsche Gicht“) zu Ablagerungen von Kristallen in den Gelenken und in den umgebenden Geweben. Es handelt sich dabei nicht um Harnsäurekristalle, sondern um so genannte Calciumpyrophosphat-Kristalle. Die Beschwerden sind ähnlich wie bei einer Gicht, es treten akute, stark schmerzhafte Gelenkentzündungen auf. Einen Zusammenhang zum Harnsäurespiegel gibt es nicht, auch nicht zur Ernährung bzw. Alkoholgenuss.

  • Der Morbus Behçet gehört zur Gruppe der Gefässentzündungen. Die Ursache dafür ist letzten Endes unklar. Gekennzeichnet ist dieser Erkrankung unter anderem durch wiederkehrend  Aphthen der Mundschleimhaut und im Genitalbereich sowie durch Augenentzündungen. Eine Beteiligung anderer innerer Organe ist denkbar. Am Häufigsten kommt der Morbus Behçet in Ländern entlang der Seidenstrasse vor, mit am häufigsten in der Türkei. Sie tritt meistens im jungen Alter auf, häufiger bei Männern als bei Frauen.

    Diagnose
    Welche Untersuchungen durchgeführt werden, richtet  sich nach den Symptomen der Patienten. Sinnvoll ist häufig ein so genannter Pathergie-Test, eine Hautbiopsie  oder eine Bildgebung bestimmter Blutgefässabschnitte.

    Behandlung
    Die Therapie richtet sich nach den Symptomen. Diese reicht von einer lokalen Therapie zum Beispiel der Haut- und Schleimhautveränderungen bis hin zu einer systemischen Therapie. Hierbei werden z.B. Medikamente wie Kortikosteroide, Azathioprin oder auch Biologika eingesetzt.

  • Seit einigen Jahren werden zunehmend häufig so genannte  IgG4-assoziierten Erkrankungen festgestellt. Inzwischen ist nahezu für jedes Organ eine entsprechende Erkrankung beschrieben worden. Hierbei kommt es häufig zu einer Verdrängung oder Durchsetzung von gesundem Gewebe durch einen tumorähnlichen Prozess sowie zu einer Entzündungsreaktion. Sie führt zu Funktionsstörungen des betroffenen Organs.
    IgG4 assoziierte Erkrankungen sind zum Beispiel die retroperitoneale Fibrose, orbitale Pseudotumor oder auch die Autoimmunpankreatitis.

    Diagnose
    Wichtig ist eine gute klinische Untersuchung und Anamnese, in der Regel folgt danach eine Bildgebung vom entsprechenden Organ. Zu Diagnosesicherung werden Laboruntersuchungen sowie eine feingewebliche Untersuchungen nach einer Probeentnahme des betroffenen Gewebes durchgeführt.

    Therapie
    Die Therapie ist noch nicht standardisiert. Meistens kommen jedoch Kortikosteroide zum Einsatz, in der letzten Zeit gibt es immer mehr Berichte über erfolgreiche Behandlungen mit Biologika wie zum Beispiel Rituximab.