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Die Magnetresonanztomographie (MRT) der Prostata erlaubt ohne Röntgenstrahlen eine exakte anatomische Darstellung der Prostata. Die Technologie hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, so dass mittlerweile gutartige und bösartige Areale (Prostatakrebs) immer zuverlässiger unterschieden werden können. Nebst einem modernen MR-Tomographen neuester Generation ist vor allem ein sehr erfahrenes und für diese Bildgebung spezialisiertes Team notwendig, um die MRT-Bilder korrekt interpretieren zu können. Das Radiologie Team des Kantonsspital Aarau hat eine der schweizweit grössten Erfahrungen diesbezüglich.
Auf Wunsch besteht für Sie zudem die Möglichkeit, zum Selbstkostenpreis ein 3-D Modell der Prostata (mit, falls vorhanden, darin sichtbaren Tumorarealen) mittels Datensatz des MRT herstellen zu lassen.
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Wir bieten die modernste und schonendste Form der Prostatabiopsie an: die MRT-Ultraschall Fusionsbiopsie der Prostata.
Die krebsverdächtigen Areale werden auf den zuvor angefertigten MRT Bildern markiert und in ein Computersystem eingelesen. Im Anschluss kann das Computersystem die Live-Ultraschallbilder der Prostata mit dem MRT Datensatz verknüpfen bzw. fusionieren. Die krebsverdächtigen Areale der Prostata können so mit höchster Präzision lokalisiert werden. In einer lokalen Betäubung können feine Gewebeproben gezielt aus den verdächtigen Arealen der Prostata entnommen und zur mikroskopischen Untersuchung in das Institut für Pathologie des KSA gesandt werden.
Denn nur mit einer Gewebeprobe kann sicher festgestellt werden, ob ein Prostatakrebs vorliegt.
Auf Wunsch können die Gewebeproben auch in einer Kurznarkose entnommen werden.
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Die PSMA PET CT - Untersuchung (sog. "Prostataspezifisches Membran Antigen Positronenemissionstomographie – Computertomographie") ist eine hochpräzise Bildgebung. PSMA ist ein Eiweiss, welches in hohen Mengen insbesondere von Prostatakrebszellen produziert wird, und sich daher für das Auffinden auch von kleinsten Krebsabsiedlungen eignet, welche mit der bisherigen Bildgebung nicht zu erfassen waren. Da sich das PSMA Eiweiss auf der Oberfläche von Prostatakrebszellen befindet, können mit Hilfe der PET CT Methode diese Krebszellen im ganzen Körper lokalisiert und sichtbar gemacht werden. Es können lokale Rezidive (Wiederauftreten von Krebs am ursprünglichen Ort), Metastasen in Lymphknoten, Knochen aber auch anderen Organen bereits bei sehr tiefen PSA-Werten ab 0.2 ug/l nachgewiesen werden, noch bevor andere Methoden der Bildgebung etwas anzeigen.
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Jeder neue Fall eines Prostatakrebses wird an der interdisziplinären urologischen Tumorkonferenz besprochen. Alle Fachdisziplinen (Urologie, Radioonkologie, Onkologie, Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin) analysieren die Situation für jeden einzelnen Patienten und geben individualisierte Behandlungsempfehlungen gemäss den neuesten internationalen Leitlinien ab.
Die daraus hervorgehenden Behandlungsmöglichkeiten werden mit Ihnen und Ihren Angehörigen im Anschluss ausführlich besprochen.
Der Vorteil für Sie besteht darin, dass Sie nicht zu verschiedenen Fachspezialisten gehen müssen, um jeweils mögliche Therapieformen zu erfragen. Dies spart zum einen Zeit im Behandlungsablauf und vermeidet zudem zu hinterfragende Einzelmeinungen der jeweiligen Fachdisziplinen.
Selbstverständlich steht es Ihnen frei, die verschiedenen Experten im Anschluss an das Tumorboard für eine persönliche Beratung aufzusuchen. Die Empfehlungen der Tumorkonferenzen werden protokolliert und Ihren beteiligten Ärzten, Ihrem Hausarzt und auf Wunsch auch Ihnen zugestellt.