Hilfe bei Kiefergelenksarthrose
24. Juli 2025
Ich (73) habe Schmerzen im rechten Kiefergelenk. Die Ärzte stellten eine Arthrose fest und verschrieben mir
Schmerzmittel. Trotzdem tut der Kiefer weh. Gibt es weitere Möglichkeiten, die mir helfen könnten? Herr J. S. aus A.
- Autor / Autorin Dr. med. dent. et med. pract. Christian Wolf
- Lesedauer ca. 1 Minuten
- Themen Ratgeber
Bei der Kiefergelenksarthrose handelt es sich um eine degenerative,nicht entzündliche Gelenksveränderung mit Formveränderung der Gelenkflächen. Bemerkbar macht sie sich häufig durch teils schmerzhaftes Knirschen im Kiefergelenk.
In einem ersten Schritt wird zur Schmerzlinderung ein Schmerzmittel verschrieben. Häufig geht eine Kiefergelenksarthrose zudem mit einer schmerzhaften Verspannung der Kiefermuskulatur einher. Eine auf Kiefergelenk und Kiefermuskulatur spezialisierte Physiotherapiebehandlung kann durch Massageübungen zusätzlich Abhilfe verschaffen.
Zur weiteren Linderung kann eine Aufbissschiene (Michiganschiene) hergestellt werden. Es handelt sich dabei um eine durchsichtige, etwa 2 bis 3 mm dicke Kunststoffschiene, die meistens auf die Zähne des Oberkiefers gesetzt wird. Die Schiene wird in der Nacht getragen. Durch diese Bisserhöhung liegt das Kiefergelenk in einer anderen Position, das entlastet die Muskulatur und das Gelenk. Um eine solche Schiene herstellen zu können, erfolgt in einem ersten Schritt ein Abdruck des Kiefers mittels eines kaugummiartigen Materials oder ein digitalerScan der Zahnbögen. Die Schiene wird dann in einem zahntechnischen Labor hergestellt.
Sollten die nichtoperativen Massnahmen alleine nicht ausreichend sein, ist bei ausgeprägten Formen selten eine chirurgische Intervention notwendig. Bei einer arthroskopischen Kiefergelenkspülung werden Entzündungszellen sowie Gewebsreste und Verklebungen gelöst. Manchmal wird dabei auch ein antientzündliches Medikament appliziert.