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  • Forschungsprojekte

    Welche Auswirkungen zeigen Spitaleintritte von Personen mit seltenen Erkrankungen?

    1. Mai 2024

    In der Schweiz sind rund 500'000 Menschen von einer der insgesamt über 7‘000 existierenden, oft erblich bedingten seltenen Erkrankungen betroffen.

    • Autor / Autorin PD Dr. med. Alexander Kutz
    • Lesedauer ca. 3 Minuten
    • Themen Forschung und Innovation
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    In der Schweiz sind rund 500'000 Menschen von einer der insgesamt über 7‘000 existierenden, oft erblich bedingten seltenen Erkrankungen betroffen. Es fehlen Daten darüber, wie sich Spitaleintritte von Personen mit einer seltenen Erkrankung in den letzten Jahren entwickelt haben. Dies ist relevant, da Mediziner und Medizinerinnen aufgrund fehlender Informationen über Verbreitung, Ursachen und Funktionsweise dieser Krankheiten oft Schwierigkeiten haben, Betroffene mit seltenen Krankheiten adäquat zu behandeln. Daher ist es entscheidend, die Verläufe von Patienten mit seltenen Krankheiten genauer zu verstehen und die Ergebnisse einer Spitalbehandlung im Vergleich zu Patienten ohne seltene Erkrankung zu untersuchen. 

    In einer gross angelegten Observationsstudie unter der Leitung des Kantonsspitals Aarau haben wir die Daten von 7'293 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit angeborenen Stoffwechselstörungen über einen Zeitraum von neun Jahren untersucht. Bei Kindern konnten in der Gruppe der unter 10-Jährigen, bei Erwachsenen in der Gruppe der über 60-Jährigen häufigere Spitaleintritte festgestellt werden. Generell verzeichneten Erwachsene mit seltenen Krankheiten im Vergleich mit gleichaltrigen Patienten ohne seltene Erkrankung häufiger negative Folgen im Spital, darunter ein höheres Sterberisiko, mehr Intensivstationseinweisungen und länger dauernde Spitalaufenthalte.

    Unsere Studienergebnisse tragen dazu bei, die klinischen Verläufe seltener Erkrankungen im Spital besser zu verstehen und bilden eine Grundlage für künftige Forschung und klinische Massnahmen im Bereich seltener Krankheiten.

    Infos

    FORSCHUNGSSCHWERPUNKT 
    Ein Forschungsschwerpunkt der Allgemein Inneren und Notfallmedizin liegt im Bereich der Versorgungsforschung. 

    TITEL 
    Trends and outcomes of children, adolescents, and adults hospitalized with inherited metabolic disorders: A population-based cohort study


    AUTOREN/AUTORINNEN 
    Hauser S, Gregoriano C, Koehler H, Ebrahimi F, Szinnai G, Schuetz P, Mueller B, Kutz A 

    JOURNAL
    JIMD Reports, Volume 63, Issue , November 2022

    GUT ZU WISSEN 
    Von allen Personen mit einer erblichen Stoffwechselstörung müssen Kinder unter 10 Jahre und Erwachsene über 60 Jahre am häufigsten ins Krankenhaus. Für die Erwachsenen ist der Spitalaufenthalt zudem mit einem höheren Risiko verbunden. 

    Zur Publikation (pubmed)

    Autor / Autorin