OPTIMA
PatientenversorgungsforschungDank "OPTIMA" sollen Patientinnen und Patienten noch zielgerichteter betreut werden. Das Projekt konzentriert sich stark auf den Patientenpfad und die verbesserte Patientenbetreuung, erlaubt aber dank systematischer Datenerfassung auch wissenschaftliche Rückschlüsse und schafft somit Wissen.
Wir wollen mit diesem Forschungsprojekt herausfinden, wie man die wahren medizinisch-pflegerischen Bedürfnisse des Patienten, der Patientin erkennen und so die Betreuung verbessern kann – wir wollen insbesondere dafür sorgen, dass dies auch am richtigen Ort geschieht. Dies ist nicht immer zwingend das Akutspital.
Das Gesundheitswesen ist ein hochkomplexes System, wo verschiedene Akteure und Prozesse gleichzeitig orchestriert werden müssen. Die Ziele dieser Akteure sind häufig unterschiedlich und teilweise entgegengesetzt. Ein ganzheitliches Denken ist dringend nötig, damit wir für Patientinnen und Patienten zu vernünftigen Kosten die höchste medizinische und pflegerische Qualität erreichen.
Die initiale Beurteilung des Patienten, der Patientin auf der Notfallstation ist von grösster Bedeutung, da hier die wichtigen Entscheide in Bezug auf weitere Diagnostik und Patientenmanagement getroffen werden. Eine aktuelle Studie des KSA hat die Triagierung von unselektionierten, medizinischen Patienten untersucht, welche über die Notfallstation hospitalisiert werden, um diese grundlegend zu verbessern.
Bei der Notfallaufnahme wurde bei allen Patienten ein Triage Score (Manchester Triage Score, MTS), die Vitalparameter und klinischen Parameter, sowie Blut zur späteren Messung von prognostischen Blutmarkern und ein Pflege Score (post acute care discharge score, PACD) erfasst. Diese Daten ermöglichen es, die wichtigsten Prädiktoren herauszufinden und einen verbesserten, übergreifenden Triage-Algorithmus zu entwickeln. Dieser schätzt die initiale Behandlungspriorität, die Notwendigkeit einer Hospitalisation und den späteren Pflegebedarf ein und optimiert somit die Behandlung der Patienten.
Mit dem so genannten Visiten-Tool haben wir zudem ein interprofessionelles Instrument geschaffen, das in Absprache mit Arzt, Pflege und Sozialdienst eine den Bedürfnissen des Patienten angepasste, frühzeitig koordinierte Austrittsplanung mit gesicherter Nachsorge ermöglicht.
In einer zweiten Phase soll dann in einer randomisierten Studie der Effekt dieser verbesserten Triagierung auf die Dauer der Hospitalisation, die Patientensicherheit und Zufriedenheit geprüft werden. Somit wird potentiell eine effizientere Behandlung mit verbessertem Hospitalisationsverlauf für Patientinnen und Patienten ermöglicht. Das Schwergewicht der verbesserten Triagierung ist:
- Die frühe Erkennung von Hochrisiko-Patientinnen und -Patienten auf dem Notfall zur schnellen Einleitung von therapeutischen Massnahmen.
- Eine schnelle und präzise Einschätzung des Schweregrades der Erkrankung sowie des Komplikations- und Sterberisikos zur Beurteilung der Hospitalisationsnotwendigkeit.
- Eine frühzeitige Abschätzung des Pflegebedarfs von multimorbiden Patienten zur frühen Organisation von entsprechender Hilfe (z.B. Pflegeheim oder Spitex) über den Sozialdienst.
Eine solche Fächer- und Berufsgruppen übergreifende initiale Triagierung hat riesiges Potential. Eine Verbesserung des gesamten Hospitalisationsverlauf wir erzielt durch:
- Steigerung von Sicherheit und Qualität für Patientinnen und Patienten
- Aufteilung der Ressourcen und Reduktion der Kosten