Unsere Leistungen Diabetes

Für Patientinnen und Patienten mit einer Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) bieten wir je nach Typ und Form der Erkrankung unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten an.

Wir behandeln sämtliche Formen von Diabetes inklusive deren häufig auftretenden Folgeerkrankungen (metabolisches Syndrom). Die Abklärung, Behandlung und Betreuung erfolgt dabei in einem interprofessionellen Team unter Mitwirkung der Diabetes- sowie Ernährungsberatung sowie interdisziplinär gemeinsam mit zahlreichen internen Fachbereichen wie Geburtshilfe, Kardiologie, Angiologie, Ophtalmologie, Nephrologie und Neurologie.
Diabetes bei Kinder- und Jugendlichen behandlen wir in enger Zusammenarbeit mit der pädiatrischen Endokrinologie/Diabetologie des Kindespitals KSA Aarau.

Die Behandlung richtet sich nach der vorliegenden Form oder des Typs von Diabetes.

  • Der Typ 1 Diabetes mellitus begleitet die Menschen lebenslang und Bedarf in der Regel einer auf die Bedürfnisse der Menschen sehr fein abgestimmten Insulintherapie. Gemeinsam mit  Ihnen suchen wir nach einer Therapie, die Ihrem Lebensalltag und den Besonderheiten Ihrer Blutzuckereinstellung entspricht, ohne Sie im Alltag einzuschränken.

    Ohne ausreichendes Wissen über den Typ 1 Diabetes mellitus (z.B. die Wirkweise von Insulinen, die Auswirkungen von Ernährung und besonderen Situationen – Sport,  Krankheit, Reisen –, Massnahmen bei zu hohen und zu niedrigen Blutzuckerwerten, möglichen Folgeerkrankungen) kann eine vernünftige Einstellung des Typ 1 Diabetes mellitus nicht gelingen. Bei einer Neudiagnose eines Typ 1 Diabetes mellitus finden daher grundsätzlich Diabetes- und Ernährungsberatung statt, aber auch bei langjährigem Diabetes mellitus hat sich eine Auffrischung des Wissens häufig als sehr sinnvoll erwiesen.

    Zur Diabetes-Sprechstunde

  • Eine Insulinpumpen-Therapie bietet sich bei allen Typ-1-Diabetikern an, die eine sehr flexible Insulintherapie brauchen, die sehr empfindlich auf kleine Insulindosierungen reagieren oder gehäuft Unterzuckerungen haben, z.B. bei sportlich aktive Menschen, bei körperlicher Arbeit, im Schichtdienst, schwangere Typ-1-Diabetikerinnen. Die Insulinpumpentherapie ermöglicht eine flexible Anpassung an den z.T. stündlich wechselnden Insulinbedarf, eine sehr feine Dosierung, und eine ideale Insulingabe über die Nacht. Die Insulinpumpe wird am Körper getragen, wodurch die Insulinboli über die Pumpe abgegeben werden können und nicht einzeln über einen Pen gespritzt werden müssen. Eine Insulinpumpentherapie kann somit auch diskreter als eine Therapie mit einem Insulinpen sein. Eine Insulinpumpentherapie kann mit einem Gerät zur kontinuierlichen Glucosemessung gekoppelt werden und auch dadurch erheblich das Risiko von Unterzuckerungen oder Blutzuckerentgleisungen reduzieren.

    Voraussetzungen für eine Insulinpumpen-Therapie sind ein gutes Grundwissen über den Typ 1 Diabetes mellitus und des Kohlenhydratgehaltes der Nahrungsmittel, die Offenheit gegenüber technischen Geräten sowie die Bereitschaft, sich zeitweise intensiv mit der Therapie auseinanderzusetzen. Die Insulinpumpentherapie kann einem nicht das regelmässige Blutzuckermessen und die Insulinbolus-Abgabe vor den Mahlzeiten ersetzen – sie ist insgesamt aufwendiger als eine Therapie mit Insulinpens. Wir bieten Ihnen eine umfassende Beratung über die Vor- und Nachteile einer Insulinpumpen-Therapie und die verfügbaren Geräte an. Gerne kann bei Interesse eine Insulinpumpen-Therapie auch einmal probegetragen werden. 

  • Das kontinuierliche Glucose-Monitoring bieten wir Typ-1-Diabetikern sowohl diagnostisch zur besseren Anpassung der Insulintherapie als auch langfristig therapeutisch nach Kostengutsprache durch die Krankenversicherung an. Ein Sensor wird bis zu 6 Tagen an der Haut getragen, und zeigt über ein Gerät den aktuellen Blutzuckerwert sowie den Verlauf des Blutzuckers über die letzten Stunden an. Da nicht nur punktuelle Werte erfasst werden, sondern Werte im gesamten Tages- und Nachtverlauf, kann die Therapie besser abgestimmt werden und bisher unbemerkte Unterzuckerungen erkannt werden. 

  • In einem interprofessionellen Team (Ärzte, Diabetesberatung, Ernährungsberatung) bieten wir eine umfassende Abklärung, Behandlung und Betreuung von Personen mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) an. Weiter arbeiten wir eng mit der Geburtshilfe, Kardiologie, Angiologie, Ophtalmologie, Nephrologie, Neurologei sowie anderen Fachbereichen des Kantonsspitals zusammen und bilden so ein umfassendes Diabeteszentrum.

    Als metabolisches Syndrom bezeichnet man das gehäufte gemeinsame Auftreten von Risikofaktoren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere von Bluthochdruck (arterieller Hypertonie), Cholesterinerhöhungen (Dyslipidämie), Übergewicht (Adipositas) und Diabetes. Gemeinsam auftretend, können diese Risikofaktoren frühzeitig zu schwerwiegenden Durchblutungsstörungen, u.a. zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen.

    Therapiemöglichkeiten
    Gemeinsam mit Ihnen werden verschiedenen Therapievorschläge besprochen und einzelne Behandlungsschritte festgelegt. Häufig ist eine langfristige Umstellung der Lebensgewohnheiten erforderlich (Bewegung, Ernährung, Nikotinkonsum), bei der wir Sie gerne unterstützen. Je nach Begleiterkrankungen, Diabetesdauer, beruflicher Tätigkeit (körperlicher Arbeit, Schichtarbeit) und Lebensumständen suchen wir mit Ihnen zusammen aus der Vielzahl der angebotenen Therapiemöglichkeiten eine für Sie passende Therapie aus.
    Grundlage für einen Erfolg dieser Therapie ist das eigene Wissen über den Diabetes, die Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden und die Wirkungsweisen der jeweiligen Medikamente oder einer Insulintherapie .

    Früherkennung
    Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus sind behandelbar, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Daher veranlassen wir auch die notwendigen Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Folgeerkankungen. Dies beinhaltet eine sorgfältige Anamnese (Erhebung der Krankengeschichtes, Fussinspektion, Testung des Berührungsempfindens an den Füssen, eine Untersuchung des Urins auf Eiweissausscheidung, eine Veranlassung einer augenärztlichen Untersuchung des Augenhintergrundes, EKG sowie ggf. Anmeldung zur weiterführenden kardiologischen Abklärung.

  • Unter Schwangerschaftsdiabetes versteht man das erstmalige Auftreten von erhöhten Blutzuckerwerten während der Schwangerschaft. In der Schwangerschaft spricht der Körper v.a. in den letzten drei Monaten weniger gut auf das körpereigene Hormon Insulin an. Durch gesteigerte körperliche Bewegung und Umstellung der Ernährung auf Empfehlung unserer Ernährungsberatung kann das Ansprechen häufig wieder deutlich verbessert werden und die Blutzuckerwerte im Normalbereich für Schwangere gehalten werden.

    Steigen die Blutzuckerwerte dennoch an, wird eine vorübergehende Insulintherapie erforderlich. In der Diabetesberatung lernen Sie, wie eine solche Insulintherapie funktioniert. Bei anfangs engmaschigen Verlaufskontrollen schauen wir, dass die Blutzucker rasch in einen für Sie und Ihr Baby idealen Bereich kommen.

    Risiken für Mutter und Kind
    Bleiben die Blutzuckerwerte in der Schwangerschaft über mehrere Wochen über den empfohlenen Richtwerten, kann dies mit erheblichen Risiken für Mutter und Kind einhergehen. Für die Mutter besteht dann z.B. ein erhöhtes Risiko für eine Schwangerschaftsvergiftung oder einen allfälligen Kaiserschnitt, für das Kind besteht u.a. ein erhöhtes Risiko für ein zu starkes Wachstum (was zu Geburtskomplikationen führen kann) oder Unterzuckerungen nach der Geburt sowie späterem Übergewicht. Mütter, die bereits einen Schwangerschaftsdiabetes hatten, haben in den kommenden 5 Jahren ein deutlich erhöhtes Risiko, einen Typ 2 Diabetes mellitus zu entwickeln.

    In enger Zusammenarbeit mit unseren Kolleginnen und Kollegen der Geburtshilfe, derErnährungs- undDiabetesberatung sorgen wir dafür, dass dieses Risiko für Sie und Ihr Baby so klein als möglich gehalten wird. 

  • Das Diabetische-Fuss-Syndrom ist leider immer noch eine häufige Folge eines langjährigen Diabetes mellitus, vor allem dann, wenn der Blutzucker längerfristig nicht gut eingestellt war oder der Diabetes überhaupt erst spät erkannt wurde. Langfristig erhöhte Zuckerwerte können Fussnerven so schädigen, dass das Schmerzempfinden nachlässt. Dieses Schmerzempfinden ist dafür erforderlich, dass z.B. ungeeignetes Schuhwerk nicht mehr getragen wird oder man allfällig auftretende Wunden/ Druckstellen nicht mehr belastet. Bei fehlender Schmerzwahrnehmung und gleichzeitiger Durchblutungsstörung der Füsse (verursacht durch Nikotinkonsum, hohen Blutdruck oder hohe Blutfettwerte) besteht ein hohes Risiko, dass am Fuss Wunden auftreten, die nur sehr verzögert abheilen, zu längeren Arbeitsausfällen, Amputationen und wiederholten Spitalaufenthalten führen können.

    Damit es gar nicht erst so weit kommt, bieten wir eine interdisziplinäre Fuss-Sprechstunde für Diabetiker an. Dabei werden je nach Bedarf die Abteilungen/ Kliniken für Endokrinologie / Diabetologie, Infektiologie, Angiologie, Gefässchirurgie, Orthopädie, Dermatologie, Radiologie, Wundberatung, Diabetesberatung und orthopädische Schumacher einbezogen.