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    Immer wieder entzündete Nasennebenhöhlen – was steckt dahinter?

    18. November 2025

    Mehrfache Episoden einer Nasennebenhöhlenentzündung können auf wiederkehrende akute Infekte oder auf eine chronische Form hinweisen. Eine sorgfältige Abklärung hilft, den Auslöser zu finden und die passende Behandlung einzuleiten.

    • Autor / Autorin Dipl. Arzt Raphael Jeker
    • Lesedauer ca. 3 Minuten
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    Wiederholte Beschwerden können sowohl auf akute Entzündungen als auch auf eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung hinweisen. Beide Formen äussern sich durch ähnliche Symptome, unterscheiden sich aber im Verlauf und in der notwendigen Behandlung.

    Abklärung beim HNO

    Unabhängig von der genauen Diagnose wird eine klinische Untersuchung durch eine HNO-Fachärztin oder einen HNO-Facharzt empfohlen. Dazu gehört eine Nasenendoskopie.

    Dabei kann sich zeigen, ob anatomische Engstellen oder Polypen vorliegen. In einem solchen Fall kann eine Behandlung in Form einer Nasennebenhöhlenoperation sinnvoll sein. Diese sollte in einer Phase stattfinden, in der keine akute Entzündung vorliegt.

    Auch eine allergologische Grunderkrankung kann mit Polypen zusammenhängen und sollte gegebenenfalls ebenfalls abgeklärt werden.

    Konservative Behandlung ohne relevante Engstellen

    Wenn sich bei der Untersuchung keine wesentlichen anatomischen Engstellen oder Polypen zeigen, kann eine mehrere Monate dauernde Behandlung erfolgen, mit Nasenspülungen und einem cortisonhaltigen Nasenspray.

    Bleibt trotz dieser Therapie eine Besserung aus, können Massnahmen zur Unterstützung des Immunsystems ergriffen werden, wie Broncho-Vaxom oder Azithromycin in tiefer Dosierung, jeweils über 3 Monate.

    Virale Infekte und Rolle der Antibiotika

    Meist handelt es sich bei Nasennebenhöhlenentzündungen um virale Infekte, die in der Regel keine antibiotische Therapie benötigen.

    Kommt es trotz Antibiotika nur zu einer kurzfristigen Besserung, kann dies darauf hinweisen, dass die Behandlung nicht ausreichend lange durchgeführt wurde. Wenn eine antibiotische Therapie bei einer Nasennebenhöhlenentzündung notwendig ist – etwa bei einer bakteriellen Superinfektion – sollte sie mindestens 14 Tage dauern.

    Merkpunkte

    • Wiederkehrende Nasennebenhöhlenentzündungen können akut oder chronisch sein.

    • Eine HNO-ärztliche Untersuchung inklusive Nasenendoskopie wird empfohlen.

    • Bei anatomischen Engstellen oder Polypen kann eine Operation der Nasennebenhöhlen sinnvoll sein – in einer entzündungsfreien Phase.

    • Ohne relevante anatomische Veränderungen kommen längerfristige Nasenspülungen und ein cortisonhaltiges Nasenspray zum Einsatz.

    • Antibiotika sind meist nicht nötig; wenn doch, sollten sie bei Nasennebenhöhlenentzündungen mindestens 14 Tage eingenommen werden.