Mit körpereigenen Zellen den Krebs bekämpfen
28. August 2025
Najla M. hatte ein diffuses grosszelliges B-Zell-Lymphom mit Befall der Leber. Die CAR-T-Zell-Therapie war nach erfolgloser Chemotherapie ihre letzte Chance.
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- Themen Krebs / Onkologie
«Warum gerade ich?», fragte sich Najla M. Im Februar 2021 litt sie an Übelkeit und Erbrechen und hatte diffuse Schmerzen. Sie befürchtete, dass sie einen erneuten Herzinfarkt hatte. Aber es kam anders: Die Diagnose lautete diffuses grosszelliges B-Zell-Lymphom mit Leberbefall, eine bösartige, zemlich aggressive Form von Krebs.
Nach den ersten Chemotherapien im Kantonsspital Olten war Najla M. zunächst zuversichtlich. Im September 2021 folgte dann ein Rückfall. Danach fiel ihr die Therapie schwer; sie hatte mehr Nebenwirkungen, und war körperlich und psychisch in schlechter Verfassung. Nachdem die Chemotherapien nicht den gewünschten Erfolg erzielten, war schnell klar, dass nur eine CAR-T-Zell-Therapie Heilungschancen bringen könnte. Dazu wurde Najla M. im Oktober 2021 ins KSA überwiesen.

Die Gabe der Zellen hat reibungslos geklappt. Doch in der ersten Nacht hatte Najla M. mit Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen zu kämpfen. Die Fieberschübe blieben, und am vierten Tag wurde sie wegen einer schweren neurologischen Nebenwirkung auf die Intensivstation verlegt. «Das war eine schwierige Zeit. Ich hatte starke Sehnsucht nach meiner Familie und meinen vier Wänden», erinnert sie sich.
«Bei einer CAT-T-Zell-Therapie ist es wichtig, interdisziplinär mit anderen Abteilungen zusammenzuarbeiten», erklärt PD Dr. med. Sabine Gerull, Chefärztin und Fachbereichsleiterin Hämatologie und Transfusionsmedizin im KSA. So braucht es eine Intensivstation sowie die Neurologie, welche die Patientinnen und Patienten mitbetreuen; denn Nebenwirkungen sind ein Thema.
Gibt es keine Probleme, können die Patientinnen und Patienten nach zwei Wochen nach Hause. «Die Leberwerte der Patientin haben sich normalisiert, und aktuell ist kein Lymphom nachweisbar», erklärt die zu betreuende Assistenzärztin. Der Alltag von Najla M. ist inzwischen auf die Genesung ausgelegt. Sie ist viel an der frischen Luft und holt die verlorene Zeit mit ihren Enkelkindern nach. «Ich bin unbeschreiblich dankbar für die gute Betreuung im KSA und dass der medizinische Fortschritt diese Behandlung möglich gemacht hat», sagte sie. Es ist ihre Chance auf Heilung.