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Echte Männer gehen zur Vorsorge

14. Juni 2023

Warum Männer zwischen 50 und 75 Jahren ihre Prostata im Blick haben sollten: Die Früherkennung von Prostatakrebs kann Leben retten.

  • Autor / Autorin Prof. Dr. med. Stephen Wyler
  • Lesedauer ca. 2 Minuten
  • Themen Krebs Vorsorge
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Männer zwischen 50 und 75 Jahren sollten ihre Prostata im Auge behalten. Erwischt man Prostatakrebs in einem frühen Stadium, stehen die Heilungschancen gut. Im KSA können Patienten ihre Prostata überwachen lassen.

Durch Vorsorge kann man Prostatakrebs entdecken, bevor er streut. Die Vorsorge läuft über die Hausärztin oder den Hausarzt mittels einer Blutentnahme. Im Blut wird der prostataspezifische Antigen-Wert (PSA-Wert) ermittelt. Liegt dieser bei Männern im Alter von 50 bis 75 Jahren bei 0 bis 1, ist die Wahrscheinlichkeit klein, dass sich in den nächsten Jahren Krebs entwickelt. Ist der Wert höher als 3, so bedeutet das nicht automatisch Krebs. Betroffene sollten jedoch eine weitere Abklärung bei einer Urologin oder einem Urologen vornehmen lassen.

Dazu betreuen wir unsere Patienten in unserem Prostatakrebszentrum, einem der ältesten und bedeutendsten in der Schweiz. «Bei Auffälligkeiten gehen die Patienten erst ins MRT; in einem weiteren Schritt nehmen wir gezielte Gewebeproben», erklärt Dr. med. Tilmann Möltgen, stv. Chefarzt Urologie im KSA.

Da Vinci im Bauch

Wird ein Tumor diagnostiziert, liegt die Wahrscheinlichkeit bei rund 30 Prozent, dass er wenig aggressiv ist. In diesen Fällen reicht eine Active Surveillance, eine engmaschige Kontrolle. Liegt ein aggressiver Tumor vor, kann er durch Bestrahlen oder Entfernen der Prostata lokal behandelt werden.

«Es gilt, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen und die Prostata erst dann zu entfernen, wenn es sein muss», so der Arzt. Wenn es so weit ist, kommt im KSA seit 2006 der Operationsroboter Da Vinci zum Einsatz. Anders als bei einer Operation am offenen Bauch sind die Schnitte beim Eingriff mit dem Da Vinci nur 8 bis 12 Millimeter lang. Der Roboter führt die Bewegungen der Operateure haargenau aus. Dank der zehnfachen Vergrösserung auf dem Monitor hat die Fachperson einen direkten Einblick in die betroffenen Stellen im Körper und kann so millimetergenau operieren. Das verringert nicht nur das Risiko einer Inkontinenz und Impotenz, die Patienten verlieren auch weniger Blut und brauchen weniger Schmerzmittel. Nach einer Operation mit dem Da-Vinci-Roboter sind die Patienten meist schneller fit als nach einer klassischen Operation.

Nach einer Prostataoperation dürfen die Patienten durchschnittlich bereits nach vier Tagen mit einem Katheter nach Hause. Eine Woche später wird die Naht zwischen der Blase und dem Blasenschliessmuskel kontrolliert und der Katheter entfernt. Die Patienten erhalten physiotherapeutische Übungen, um den Schliessmuskel aufzubauen. Danach folgen individuelle Kontrollintervalle.

Die Klinik für Urologie des KSA Aarau bietet als überregionales Zentrum die Diagnose und Therapie des gesamten urologischen Spektrums an. Wir verfügen über die modernsten technischen Mittel und können dadurch viele Operationen minimal-invasiv und schonend durchführen.
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