Eine Begegnung auf Augenhöhe
28. August 2025
Trotz der nötigen professionellen Distanz entstehen im KSA auch schöne Begegnungen zwischen Patientinnen, Patienten und den Pflegenden. Die Leukämiepatientin Maria S. und die Pflegefachfrau Bahar Bayhan haben sich von Anfang an gut verstanden. Im Beitrag berichten sie über ihre gemeinsame Zeit und über ihre Gespräche und Begegnungen während der Behandlung.
- Lesedauer ca. 3 Minuten
- Themen Krebs / Onkologie
«Wir hatten von Anfang an einen guten Draht zueinander», sagen Maria S. und Bahar Bayhan einstimmig. Maria S. war ab Januar 2022 wegen einer akuten myeloischen Leukämie (AML) im KSA in Behandlung. Im ersten von drei Zyklen war sie vier Wochen im Spital, danach folgte alle zwei Wochen ein Intervall. In dieser Zeit lernte sie Bahar Bayhan kennen. Die junge Frau schloss im März 2021 ihre Ausbildung zur Dipl. Pflegefachfrau ab und ist seit September an ihrem Bachelor für Pflege. Ein Thema, das verbindet: Maria S. hat eine Tochter in Bahar Bayhans Alter, die studiert. «Wir haben uns viel über das Studium und die Arbeit unterhalten», erzählt Bahar Bayhan und sagt weiter: «Aber auch über Homeschooling, da COVID-19 damals noch gegenwärtiger war.»
Eine verständnisvolle Patientin
Wer von einem Moment zum anderen im Spital ist, muss sich zuerst mit der neuen Situation zurechtfinden. «Da reagiert jeder Mensch anders», weiss Bahar Bayhan. Viele sind nachvollziehbarerweise mit sich selbst beschäftigt. «Maria S. war offen und hatte für vieles Verständnis. Das ist nicht immer so», sagt die Pflegefachfrau. Erfolgte die Visite oder die Körperpflege mal später, nahm es Maria S. locker. Sie half oft mit, bereitete sich vor und fuhr zum Beispiel das Bett schon hoch. «Das ist nicht selbstverständlich», erzählt Bahar Bayhan und sagt weiter: «Viele Patientinnen und Patienten kriegen nach vier Wochen im gleichen Zimmer auch mal den Koller, bei Maria S. war das nicht so. Sie war immer geduldig. Überhaupt staunte Bahar Bayhan, dass Maria S. trotz ihrer schweren Diagnose so aufgemuntert geblieben war. Sie kämpfte und war immer positiv.
Doch Bahar Bayhan machte es Maria S. einfach, diese erzählt: «Ich hatte sehr schnell Vertrauen gewonnen zu Frau Bayhan. Sie ging immer auf mich ein, fragte immer nach, ob ich alles verstehe und ob alles gut sei.» Maria S. fühlte sich stets sehr behütet und gut aufgehoben. «Ich wurde fachlich gut beraten», so die Patientin. Bahar Bayhan ist es wichtig, den Patientinnen und Patienten Sicherheit zu vermitteln. Dazu redet sie offen mit ihnen und bringt ihr Fachwissen mit ein.
Zwei Generationen, ähnliche Erlebnisse
Die beiden waren auf einer Wellenlänge und tauschten auch Privates aus. «Wir amüsierten uns gelegentlich über die COVID-19-Massnahmen», erzählt Bahar Bayhan. Diese waren im Frühjahr im KSA noch sehr streng, währenddessen ausserhalb des Spitals die Zeichen auf Normalität standen. Auch über ihre Jugendzeit tauschten sie sich aus. Da gab es einige Parallelen und Pointen, die sie zum Lachen brachten. «Durch die Begegnung mit Bahar Bayhan merkte ich, wie wichtig es ist zuzuhören», sagt Maria S. und ergänzt: «Sie war immer präsent, das fand ich sehr angenehm.»
Nach 4,5 Monaten ist die Behandlung für Marie S. zu Ende gegangen. «In der ersten Zeit hat mir die professionelle Unterstützung etwas gefehlt, aber mittlerweile geht es wieder ganz gut», so Maria S. Sie fühlt sich immer besser. «Es ist genauso, wie es mir Bahar Bayhan sowie die Ärztinnen und Ärzte vorausgesagt haben», freut sie sich