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«Eine Knieprothese erhöht die Lebensqualität deutlich»

14. Januar 2022

Das Knie ist eines der kompliziertesten Gelenke des Menschen. Entsprechend wichtig ist es, dass eine prothetische Versorgung passgenau auf jede Patientin und jeden Patienten angefertigt ist.

  • Autor / Autorin Dr. med. Richard Glaab
  • Lesedauer ca. 3 Minuten
  • Themen Bewegung
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Wenn der Knorpel im Kniegelenk degeneriert und schliesslich ein Knochen-auf-Knochen-Kontakt entsteht, ist das meist überaus schmerzhaft. Persistiert dann noch eine Entzündung, die den lasttragenden Knorpel zusätzlich aufweicht, verunmöglicht das teilweise selbst alltägliche Bewegungen. Physiotherapie und Medikamente können vor allem in der Anfangsphase oder bei leichteren Verläufen Linderung bringen. Wenn jedoch selbst das nicht mehr hilft, entscheiden sich viele – vor allem ältere – Menschen für einen künstlichen Oberflächenersatz.

Die wichtigsten beiden Kriterien, die für eine Knieendoprothese sprechen, sind das Ausmass der Schmerzen und die Einschränkung der Autonomie. Bei beiden Kriterien muss die Patientin oder der Patient letztlich selbst abwägen, wie sehr sie oder er durch die Situation eingeschränkt ist. Entsprechend wichtig ist ein verständliches Aufklärungsgespräch, um eine fundierte Grundlage für diesen Patientenentscheid zu schaffen.

Höchste Präzision dank dreidimensionalem Modell

Das Knie ist das grösste und eines der kompliziertesten Gelenke des Menschen – dessen Ersatz entsprechend anspruchsvoll. Das liegt daran, dass das Knie gleich drei Gelenkkompartimente miteinander verbindet und Rotationsdrehbewegungen zulässt. Hinzu kommt, dass kein Gelenk identisch und jede Anatomie somit anders ist.

Mittels einer speziellen MRI-Untersuchung wird das Knie zunächst gescannt, am Computer vermessen und schliesslich dreidimensional abgebildet. Anhand dieses 3D-Modells können exakte Schnittlehren hergestellt werden. Diese präzise Abbildung hilft dem zubehandelnden Arzt oder der zu behandelnden Ärztin dabei, bereits vor dem eigentlichen Eingriff als Simulation alle Aspekte genau zu analysieren und mich so optimal auf die Operation vorzubereiten.

Der offensichtlichste Vorteil dieser innovativen Methode ist die erhöhte Sicherheit und die Qualität des Eingriffs. Der Chirurg oder die Chirurgin weiss genau, was zu tun sei und wie eine Knieprothese optimal ausgerichtet wird. Dadurch gibt es keine Überraschungen mehr im Operationssaal. Diese Vorgehensweise verkürzt die Operationszeit wesentlich, wodurch sich wiederum zum Beispiel das Risiko für einen bakteriellen Infekt eindrücklich vermindert.

Weniger Komplikationen, kürzerer Spitalaufenthalt

Ein weiterer Vorteil: Es kommt zu wesentlich kürzeren Narkosezeiten und deutlich weniger Nachblutungen als mit der herkömmlichen Methode. Auch der Spitalaufenthalt lässt sich tatsächlich messbar verkürzen. Deshalb und dank dem verkürzten Eingriff fallen ausserdem die Gesamtkosten geringer aus.

Rund zwei Wochen nach der Operation werden die Fäden entfernt, nach weiteren vier Wochen gibt es nochmals eine Kontrolle mit Röntgen durch den Operateur. Bei diesem Termin wird das sichere Einheilen des Implantats nach voller Belastung kontrolliert. Dank der am KSA angewandten innovativen Präzisionstechnik sei dies bei nahezu 99 Prozent aller Patientinnen und Patienten der Fall.

Während erste Gehversuche schon am ersten Tag nach der Operation möglich sind, lohnt es sich, die finale ärztliche Kontrolle abzuwarten, bis man das neue Kniegelenk einer Belastungsprobe unterzieht. Danach können Patientinnen und Patienten wieder wandern, golfen und sogar Ski fahren. Auch wenn es bei der Knieprothese um ein Ersatzgelenk handel, ist wieder sehr viele damit möglich, was vor einem Eingriff undenkbar sei. Dadurch kann sich die Lebensqualität signifikant verbessern.

Die schmerzfreie und uneingeschränkte Bewegung beeinflusst unser Wohlbefinden und die Lebensqualität bis ins hohe Alter ganz entscheidend. Im Zentrum unserer Arbeit steht deshalb der Bewegungsapparat des Menschen, das heisst, wir behandeln Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder. Diese können durch angeborene Veränderungen, Erkrankungen, Abnützung sowie durch unfallbedingte Verletzungen und deren Spätfolgen geschädigt werden.

Das Leistungsangebot sowie weitere Informationen finden Sie in der Orthopädie und Traumatologie

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