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Kalte, schmerzende Füsse

14. November 2023

Starke nächtliche Fussschmerzen bis zu den Hüften, kalte Füße und eingeschränkte Beweglichkeit. Die Schmerzen verschwinden nach dem Aufstehen wieder, aber woher kommen die schlafraubenden Probleme?

  • Autor / Autorin PD Dr. med. Timo Kahles
  • Lesedauer ca. 2 Minuten
  • Themen Ratgeber Hirn / Nervensystem
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Eine Person berichtet von einem Gesundheitszustand, bei dem sie sich allgemein gut fühlt, jedoch treten nach dem Zubettgehen starke Schmerzen in den Füßen auf, die sich bis zu den Hüften erstrecken. Zudem sind die beiden Füße kalt und weisen eine eingeschränkte Beweglichkeit auf. Dies führt zu Schlafstörungen. Die Schmerzen verschwinden kurz nach dem Aufstehen wieder. Was könnten mögliche Ursachen für diese Beschwerden sein und wie kann man dagegen vorgehen?

Die geschilderten Beschwerden lassen zum einen an eine Minderdurchblutung der Beine denken (pAVK). Dabei kommt es in der Regel durch Atherosklerose zu einer Verengung von ­Arterien. Risikofaktoren sind u.a. Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, eine Zuckererkrankung und Rauchen.

Zum anderen ist ein Restless-Legs-Syndrom (RLS) ab­zuklären, eine multifaktorielle Erkrankung, bei der der Eisen- und der Dopaminstoffwechsel eine Rolle spielen. Es besteht ­typischerweise ein durch Missempfindungen in Ruhe ausgelöster starker nächtlicher Drang, die Beine bewegen zu müssen, mit Besserung unter körper­licher Aktivität. Ferner ist auch eine Erkrankung der peripheren Nerven (Polyneuropathie) zu den Beinen oder ein enger Wirbelsäulenkanal (Spinalkanalstenose) zu erwägen.

Ich empfehle eine fachärztlich neurologische Vorstellung mit ergänzenden Fragen zu Begleitbeschwerden bzw. -erkrankungen und zu ­Faktoren bzw. Situationen, welche die Symptome verbessern oder verschlimmern. Zudem bedarf es einer eingehenden klinisch-neurologischen Untersuchung. Zur Bestätigung der Diagnose schliessen sich ggf. Zusatzuntersuchungen wie Blutwerte, Messung der Nervenleitgeschwindigkeit oder bildgebende Verfahren an.

Muskelerkrankungen

Die Neurologie umfasst die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Gehirns, Rückenmarks, der Nerven und Muskulatur. Bewegungsstörungen sind ein wichtiges Spezialgebiet innerhalb der Neurologie. Dazu gehören neben der Parkinson-Krankheit sowie atypischen Parkinson-Syndromen auch andere Bewegungsstörungen (so genannte Dystonien, Tremor, Chorea, Restless-legs Syndrom etc.). Für die Diagnostik ist die Untersuchung durch einen erfahrenen Facharzt wichtig.


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