Minimal invasiv. Maximal präzise.
20. Oktober 2025
In der Frauenklinik des KSA wird seit Kurzem robotergestützt operiert. Der Roboter erlaubt Eingriffe mit kleinen, effektiven Schnitten und maximaler Schonung. Gesteuert wird er unter anderen von Prof. Dr. med. Maximilian Klar, der sich auch privat mit Fingerspitzengefühl dem Detail widmet: beim Klavierspiel.
- Autor / Autorin Prof. Dr. med. Maximilian Klar, MPH
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Wenn im weiblichen Becken, der tiefsten Stelle in der Bauchhöhle, millimetergenau operiert werden muss, zählt jedes Detail. Das KSA setzt vor allem in der Urologie seit mehreren Jahren erfolgreich auf robotergestützte Operationen. Neu kommt der OP-Roboter Da Vinci auch in der Gynäkologie zum Einsatz. Gesteuert wird er von einem, der weiss, wie man auf kleinstem Raum Grosses bewegt: Prof. Dr. med. Maximilian Klar, seit Mai 2025 neuer Chefarzt und ärztlicher Leiter der Frauenklinik. Er spielt mit Feingefühl Klavier, aber auch auf der «medizinischen Orgel», wie er die Konsole des Da Vinci nennt.
Roboterassistierte Chirurgie für höchste Präzision
Ein Irrglaube sei vorweg aus dem Weg geräumt: Am KSA operiert weder Herr Da Vinci, noch handelt es sich dabei um einen selbstständig operierenden Roboter. Es ist vielmehr ein hochpräzises unterstützendes Instrument in Form von Operationsarmen, die aus der Distanz kontrolliert werden. Die Steuerung und die Arbeit übernimmt der Mensch.
In der Praxis sieht das so aus: Drei Meter vom OP-Tisch entfernt sitzt der Operateur Prof. Dr. med. Maximilian Klar an einer Konsole. Er blickt mit einer hochauflösenden 3D-Kamera in den Bauchraum der Patientin und führt mit Händen und Füssen gleichzeitig präzise Bewegungen aus – wie ein Musiker an der Orgel. Er kann die Kamera dorthin lenken, wo er gerade hinschauen will und hat damit die volle Kontrolle. «Das ist für mich als Operateur wie auch für die Patientin ein riesiger Gewinn», sagt Maximilian Klar. Die feinmotorische Arbeit in engen Räumen wie dem kleinen Becken wird damit deutlich erleichtert.
Das KSA hat neu den hochspezialisierten Leistungsauftrag (HSM) für das Behandeln von komplexen gynäkologischen Tumorerkrankungen erhalten. Das bedeutet: Patientinnen mit Krebs profitieren von einer interdisziplinären Versorgung auf höchstem Niveau.

Grosse Vorteile für die Patientinnen
Kleinere Schnitte, weniger Schmerzen, geringerer Blutverlust – das gilt für alle minimal-invasiven Eingriffe. Die roboterassistierte Chirurgie geht noch einen Schritt weiter. Durch sie können die Spezialistinnen und Spezialisten kleinste Nerven und Gefässe im Gewebe erkennen und schonen. «Das ist mit der herkömmlichen Bauchspiegelung oft nicht möglich», sagt Maximilian Klar.
Ein beeindruckendes Beispiel: Klar operierte in Australien eine 85-jährige Patientin, die Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium hatte. Dabei entfernte er die Gebärmutter und die Lymphknoten. Am Tag nach der OP ging die Patientin mit einer einzigen Ibuprofen-Tablette nach Hause.
Intim, aber nicht tabu
Frauengesundheit betrifft alle Lebensphasen einer Frau – von der ersten Periode bis ins hohe Alter. Themen wie Endometriose, Inkontinenz oder Brustkrebs bewegen, können aber auch verunsichern. In unserer Frauenklinik am KSA stehen Sie als Frau im Mittelpunkt – wir begleiten Sie mit Wissen, Empathie und moderner Medizin durch alle Lebensphasen.
Auf frauengesundheit.ksa.ch finden Sie vielfältige Inhalte rund um die Frauengesundheit: verständliche Erklärungen, praktische Tipps sowie Einblicke in die Arbeit unserer Spezialistinnen und Spezialisten.