Unwillkürliches Zittern – welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
17. November 2025
Ein Tremor kann unterschiedliche Ursachen haben und äussert sich häufig in Form von zitternden Händen. Bevor über eine Operation nachgedacht wird, lohnt sich eine genaue Abklärung, denn je nach Diagnose stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
- Autor / Autorin Dr. med. Tobias Piroth
- Lesedauer ca. 3 Minuten
Was ist ein Tremor?
Ein Tremor ist ein neurologisches Symptom, bei dem eine Körperregion rhythmisch zittert. Die häufigste Erkrankung, bei der ein Zittern auftritt, ist der essenzielle Tremor. Typisch ist hier das Zittern beim Benutzen der Hände. Viele Betroffene berichten zudem von weiteren Fällen in der Familie, was beim essenziellen Tremor häufig vorkommt.
Eine andere, wesentlich komplexere Erkrankung mit Tremor ist der Parkinson. Hier sind die Patientinnen und Patienten im Verlauf von vielen weiteren Symptomen wie Bewegungsverlangsamung oder Gleichgewichtsstörungen betroffen.
Diagnostik als Grundlage der Behandlung
Bevor über eine Operation entschieden wird, ist eine möglichst genaue neurologische Abklärung wichtig. Sie ermöglicht eine verlässliche Diagnose und bildet die Grundlage für die Auswahl der geeigneten Behandlung.
Medikamentöse Therapie
In vielen Fällen lässt sich ein Tremor zunächst medikamentös behandeln. Dabei spielt die zugrunde liegende Diagnose eine zentrale Rolle. Oft müssen mehrere Medikamente ausprobiert werden, bis eine wirksame Therapie gefunden wird.
Nichtmedikamentöse Behandlungsoptionen
Wenn Medikamente keine ausreichende Linderung bringen, kommen verschiedene Alternativen infrage:
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Tiefe Hirnstimulation: Dabei werden Elektroden in bestimmte Zentren im Gehirn implantiert und über einen Pulsgeber stimuliert.
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Fokussierte Ultraschallbehandlung: Hierbei wird mithilfe gebündelter Schallwellen gezielt Hirngewebe verödet, um das Zittern zu reduzieren.
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Botox: In ausgewählten Fällen kann eine Injektion in die für den Tremor verantwortlichen Muskeln hilfreich sein. Die Wirkung hält rund drei Monate an und muss dann wiederholt werden.
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Technische Hilfsmittel: Neue Geräte, die am Arm getragen werden und über Vibration oder elektrische Impulse wirken, können das Zittern abschwächen. Diese Technologien sind jedoch noch nicht regulär verfügbar.
Entscheidung individuell treffen
Welche Methode geeignet ist, hängt stark von der Art des Tremors und der individuellen gesundheitlichen Situation ab. Eine spezialisierte neurologische Beurteilung ist empfehlenswert, um die passende Behandlung zu finden.
Merkpunkte
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Tremor ist ein neurologisches Symptom mit unterschiedlichen Ursachen.
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Häufigster Auslöser ist der essenzielle Tremor; auch Parkinson kann Tremor verursachen.
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Eine genaue Diagnose ist zentral für die Wahl der Behandlung.
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Medikamentöse und nichtmedikamentöse Optionen stehen zur Verfügung.
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Die Wahl der Behandlung erfolgt individuell in Absprache mit Fachärztinnen und Fachärzten.