Entstehung und Diagnose
Ein Aneurysma ist eine Erweiterung von Arterien. Am häufigsten betrifft diese Erweiterung die Aorta (Hauptschlagader). Man spricht dann von einem Aortenaneurysma.
Aneurysmen können prinzipiell an allen Körperstellen auftreten. Der Ort, an welchem sich ein Aorten-Aneurysma am häufigsten entwickelt, ist die Bauchschlagader unterhalb der Nierenarterien und oberhalb der Aufteilung in die Beckenarterien. Aorten-Aneurysmen im Brustkorb oder Aneurysmen an anderen Stellen sind sehr viel seltener.
Die meisten Aorten-Aneurysmen werden, da sie meist keine Beschwerden verursachen, zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung oder Computertomografie, die aus anderen Gründen durchgeführt werden, entdeckt. Eine Behandlung ist meistens erst ab einem Durchmesser von mehr als 5 cm notwendig.
Behandlung
Die Aneurysma-Behandlung erfolgt mittels einer herkömmlichen offenen Operation, eines Stents (endovaskulär) oder einer konservativen Therapie, je nach anatomischen Gegebenheiten des Aneurysmas sowie des Gesundheitszustandes des Patienten.
Aneurysmen anderer Gefässe bergen je nach Grösse und Konfiguration die Gefahr des Ablösen von Blutgerinnseln in sich und sollten behandelt werden, wobei die Therapie offen oder gelegentlich auch endovaskulär durchgeführt wird. Manchmal kann auch eine konservative Therapie in Erwägung gezogen werden mittels Blutverdünnung.
Entstehung und Symptome
Krampfadern, auch Varizen genannt, sind erkrankte oberflächliche Venen der Beine. Bei den Venen handelt es sich um die Blutgefässe, die das Blut zum Herzen zurücktransportieren. Sie werden in oberflächliche und tiefe Venen eingeteilt, wobei weit mehr als 90% des Gesamtblutes in den tiefen Venen zurückfliesst.
Diese tiefen Venen liegen zwischen den Muskeln. Die oberflächlichen Venen, welche direkt unter der Haut verlaufen, sammeln nur einen geringen Teil des Blutes und leiten dieses über Verbindungsvenen ins tiefe System zurück.
Funktioniert die Muskelpumpe nicht oder sind die Venenklappen erkrankt, sackt das Blut wegen der Schwerkraft zurück (Pendelblut). Undichte Klappen verursachen einen Rückfluss des Blutes in die grossen oberflächlichen Stammvenen (Vena saphena magna oder parva).
Dieses “rückwärtsfliessende“ Blut führt zu einer Druckerhöhung. Diese hat zur Folge, dass die betroffenen Venen inklusive Nebenäste im Durchmesser zunehmen und sich deutlich vergrössern. Auf diese Weise entstehen Krampfadern. Wenn diese Druckerhöhung über mehrere Jahre vorliegt, kann es zu folgenden Symptomen kommen: Schwellung, Spannungsgefühl, Schmerzen, Juckreiz. Als Komplikationen bei lang bestehenden Veränderungen können offene Beine (Unterschenkelgeschwüre), eine Venenentzündung oder Thrombose auftreten.
Behandlung
Die Behandlung wird nach einem ausführlichen Ultraschall festgelegt und kann konservativ (Kompressionsstrümpfe), interventionell durch Verödung (Ablation mittels Radiofrequenz oder Laser) oder operativ erfolgen.
Entstehung und Symptome
Bei der PAVK handelt es sich um Einengungen (Stenosen) oder Verschlüsse von Schlagadern (Arterien) des Beckens bzw. der Beine. Diese Arterien sind blutführende Gefässe, welche die Muskeln und Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen.
PAVK wird, je nach Stadium, als Schaufensterkrankheit, auch kritische Ischämie oder Raucherbein bezeichnet.
Als Leitsymptom kommt es zu Waden- oder Gesässschmerzen jeweils ab einer bestimmten Gehstrecke. Ebenso können jedoch auch nicht heilende Wunden an den Füssen oder Unterschenkel Hinweis für eine PAVK sein.
Behandlung
Je nach Ausprägung, Beschwerden sowie betroffener Gefässe kann die Behandlung konservativ (Gehtraining), operativ oder interventionell stattfinden.
Bei einer Operation wird bei gut zugänglichen Gefässen das verengte oder gar verschlossene Gefäss von den Verkalkungen ausgeschält und mit einem Patch (Flicken) wieder zugenäht. Bei nicht zugänglichen Gefässen kann ein Bypass (Umleitung) angelegt werden.
Interventionell kann bei geeigneten Gefässen mit einem Ballon die Engstelle aufgedehnt und ggf. mit einem Stent gesichert werden.
Entstehung, Symptome, Diagnose
Das Thoracic-Outlet-Syndrom (TOS) oder Nervenkompressionssyndrom beinhaltet eine Fülle von Krankheitsbildern. Sie betreffen Strukturen, die sich zwischen der 1. Rippe und dem Schlüsselbein hindurchziehen.
Hauptsächlich handelt es sich um die grossen Armnerven (Plexus brachialis), die Armschlagader (Arteria subclavia) und die Hauptvene des Armes (Vena subclavia). Je nachdem, welche Struktur in erster Linie zwischen den beiden benachbarten Knochen eingeklemmt wird, ergeben sich ganz unterschiedliche Beschwerden (Symptome).
Eine richtige Diagnose kann im Falle des Thoracic-Outlet-Syndroms äusserst schwierig sein. Viele Patienten werden jahrelang von einem Arzt zum anderen geschickt, ohne dass die Ärzte wirklich herausfinden, um was es sich genau handelt.
Je nach betroffener Struktur, welche eingeengt wird, können die Beschwerden ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl in der Hand (Nerven), ein Kältegefühl der Hand (Arterie) oder eine Armschwellung (Vene) sein.
Behandlung
Primär kann bei Patienten ohne Anomalien des oberen Brustkorbes bzw, Halsregion eine konservative Therapie mit Physiotherapie und Schmerzmedikamenten probiert werden.
Ansonsten steht therapeutisch vor allem die Operation mit Entfernung der einengenden Strukturen (Halsrippe, 1. Rippe) im Vordergrund. Sind die Gefässe (Arterie oder Vene) in diesem Abschnitt geschädigt, müssen diese ersetzt werden. Eine Behandlung mit einem Stent ohne Entfernung der Halsrippe/Rippe resultiert in einem Zusammendrücken des Stents und kann zu einem Gefässverschluss führen. Dies ist deshalb nicht zu empfehlen.
Entstehung und Symptome
Eine Thrombose ist eine Gefässkrankheit, die durch die Ausbildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) innerhalb einer tiefen Vene entsteht. Zu 90% erfolgt dies an den Beinen – man spricht dann von einer Beinvenenthrombose.
Der Thrombus haftet meistens an einer Venenklappe. Diese befinden sich in regelmässigen Abständen an der Innenwand der Venen. Die Diagnose wird üblicherweise mittels Ultraschall gestellt. Symptome können ein Spannungsgefühl, Schmerzen in Ruhe oder bei Belastung, Schwellung, lokale Überwärmung der Haut sein.
Behandlung
Der Grundpfeiler einer konservativen Therapie bei Thrombose ist die Gabe eines blutverdünnenden Medikaments (Antikoagulation) und die Kompression des Beines. Eine Operation oder Intervention wird nur bei akuten Thrombosen mit erheblichen Beschwerden im Becken- und Beinbereich in Erwägung gezogen, wie bei der schwersten Ausprägung einer tiefen Beinvenenthrombose der „Phlegmasia coerulea dolens“. Hierbei besteht ein Querschnittsverschluss aller Venen eines Beines. Es entsteht eine massive und schmerzhafte Schwellung des Beines, die Haut ist bläulich-weiss verfärbt. Diese seltene Erkrankung ist sehr gefährlich und muss rasch operativ behandelt werden.
Entstehung und Symptome
Eine Verengung (Stenose) der Halsschlagader (Arteria Carotis) entsteht durch teilweise verkalkte Ablagerungen aus Cholesterin (arteriosklerotische Plaques) im Innern des Gefässes. Im schlimmsten Fall führen diese Ablagerungen zu einem Schlaganfall.
Die Halsschlagader ist ein wichtiges blutführendes Gefäss (Arterie), welches das Gehirn mit lebenswichtigem Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Eine verengte Halsschlagader kann, muss aber keine Symptome zeigen. Mögliche Beschwerden äussern sich am Auge oder im Gehirn im Sinne einer Streifung oder Schlaganfall mit möglicher Weise Lähmung einer Körperhälfte oder Extremität, Lähmung des Gesichtsnerven oder Sprechstörung.
Behandlung
Die Wahl der geeigneten Behandlung hängt vom Alter und Allgemeinzustand des Patienten sowie Grad der Verengung der Halsschlagader und Symptomen ab.
Die konkrete Frage, ob ein Stent besser geeignet ist oder eine Operation, ist nicht definitiv geklärt. Allerdings zeigen Studien, dass die Operation durch ein erfahrenes Team bessere Erfolge erzielt als ein Eingriff mit Stent. Selbstverständlich lässt sich die Aussage nicht pauschal treffen und entscheidend sind spezifische Patienten- und Stenose-Kriterien.
Entstehung und Symptome
Bei den Gefässmissbildungen – auch «vaskuläre Malformationen» oder «Angiodysplasien» genannt – handelt es sich um anlagebedingte «von Geburt an bestehende» Veränderungen der Gefässe. Man findet sie ebenfalls unter dem Namen «Hämangiom».
Gefässmissbildungen können überall im Körper vorkommen und Lymphbahnen, Venen, Arterien oder auch mehrere Systeme gleichzeitig betreffen. Es kommt dabei zu einer Erweiterung der Gefässe und einer Zunahme der Verbindungen zwischen dem arteriellen und venösen System. Dies führt zu „Blutschwämmen“, welche auf Grund Ihrer Grösse die umliegenden Strukturen (z.B. Haut oder Muskulatur) gefährden oder örtliche Schmerzen verursachen können.
Behandlung
Auf Grund der enormen Unterschiede in Bezug auf Grösse, Lokalisation und Beeinträchtigung der umgebenden Strukturen muss die Behandlung dieser Gefässmissbildungen auf jeden Patienten «massgeschneidert» erfolgen.
Der Entscheid, ob eine nicht-operative, eine interventionelle oder operative Therapie für die spezifische Situation am besten ist, wird interdisziplinär, d.h. unter Einbezug verschiedener behandelnder Fachrichtungen (z.B. Gefässchirurgie, Orthopädie, Plastische Chirurgie, Angiologie, Dermatologie und Radiologie) beurteilt.
Entstehung und Diagnose
Bösartige Tumoren der Gefässe sind extrem selten. Sie können in jedem Gefässabschnitt auftreten. Die Diagnose wird häufig erst dann gestellt, wenn die Tumoren bereits eine Komplikation verursacht haben (z.B. Gefässverschluss).
Behandlung
Zur Behandlung muss das betroffene Gefässsegment entfernt („reseziert“) und dann wiederhergestellt werden (z.B. Bypass). Zusätzlich kann eine Chemo- oder Radiotherapie von Nutzen sein. Auch hier basiert die Behandlung auf der Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen (Gefässchirurgie, Tumorchirurgie, Onkologie u. a. m.). Sie sollte in einem hierfür spezialisierten Zentrum erfolgen.
Gutartige Gefässtumoren (z.B. Hämangiome) können in jedem Organ vorkommen. Ihre Unterscheidung zu den Gefässmissbildungen ist fliessend. Die klinische Bedeutung von gutartigen Gefässtumoren hängt (wie die der Gefässmissbildungen) von der Lokalisation, der Grösse und der Beeinträchtigung der umliegenden Organe ab.
Bei grösseren Hämangiomen empfiehlt sich vor einer Therapie die Beurteilung der Situation an einem interdisziplinären Zentrum.
Entstehung und Symptome
Die cystische Adventitia Degeneration ist eine seltene Erkrankung der Arterien, welche vor allem an der Kniearterie (A. poplitea) auftritt. Andere Lokalisationen, sogar an den Venen, sind möglich. Dabei finden sich Zysten in der Arterienwand, die mit einer gallertigen Masse gefüllt sind und das Gefäss einengen. Auf Grund der zunehmenden Veränderung der Arterienwand kann es zu einem langsamen oder plötzlichen Verschluss der Arterien kommen. Schmerzen beim Gehen oder auch in Ruhe sind die Folge.
Auf Grund der zunehmenden Veränderung der Arterienwand kann es zu einem langsamen oder plötzlichen Verschluss der Arterien kommen. Schmerzen beim Gehen oder auch in Ruhe sind die Folge.
Behandlung
Die Therapie der cystischen Adventitia Degeneration ist fast immer chirurgisch. In den meisten Fällen können die Cysten unter Erhaltung des eigenen Gefässes ausgeschält werden (Exarterektomie). Falls dies nicht gelingt, wird das betroffene Arteriensegment entfernt („reseziert“) und durch ein Venensegment ersetzt.
Entstehung und Symptome
Beim poplitealen Entrapment handelt es sich um ein Engpasssyndrom (Entrapment) der Kniearterie (A. poplitea). Dabei wird diese Arterie durch die umgebenden Strukturen (Muskeln oder Sehnen) so eingeengt, dass der Unterschenkel nicht ausreichend durchblutet wird. Ein popliteales Entrapment kommt häufig bei beiden Beinen vor.
Ein popliteales Entrapment verursacht unter Ruhebedingungen üblicherweise keine Beschwerden. Bei Belastung (z.B. Gehen, Rennen) führt es zu Schmerzen im Unterschenkel.
Behandlung
Die Therapie des poplitealen Entrapments ist chirurgisch. Dabei wird das betroffene Arteriensegment von den einengenden Strukturen befreit. Bei einem chronischen Schaden der Arterie wird diese ersetzt – in der Regel durch ein Venensegment.
Dunbar-Syndrom (auch Truncus coeliacus- oder Ligamentum arcuatum-Syndrom)
Entstehung, Symptome, Diagnose
Beim Dunbar Syndrom („Median arcuate ligament syndrom“) handelt es sich um ein Kompressionssyndrom des Truncus coeliacus (eine der Hauptarterien zur Leber, Magen, Milz u.a.m.). Dieser Truncus coeliacus wird durch einen Strang des Zwerchfelles (ligamentum arcuatum mediale) eingeengt.
Die Einengung des Truncus coeliacus führt zu Schmerzen im Bauch. Diese treten oft nach der Nahrungsaufnahme auf.
Die Diagnose eines Dunbar-Syndroms ist schwierig und bleibt nach vollständiger Untersuchung des Patienten eine Ausschlussdiagnose. Andere Erkrankungen der Bauchorgane (entzündliche Darmerkrankungen, Einengung der Darmgefässe u.a.m.) müssen ausgeschlossen werden.
Behandlung
Bei wahrscheinlicher Diagnose eines Dunbar Syndroms kann die Indikation zur Therapie gestellt werden. Diese ist chirurgisch. Dabei trennt man den Zwerchfellstrang durch und befreit den Truncus coeliacus (Abb. – siehe oben). Leider kann die Diagnose nie ganz sichergestellt werden.
Ein Dialysezugang stellt eine Verbindung zum Blutgefässsystem her. Er ist die Voraussetzung für eine Dialyse.
Die Dialyse (Blutwäsche) ist ein Verfahren mit dem das Blut von Giftstoffen gereinigt wird. Bei einem gesunden Menschen übernehmen die Nieren diese Funktion. Versagen die Nieren, muss das Blut mit einer Dialysemaschine gereinigt werden. Dabei wird das Blut dem Körper entzogen und gereinigt dem Körper wieder zugeführt.
Bei jeder Dialyse-Behandlung, in der Regel dreimal pro Woche, muss ein Zugang zum Blutgefäss-System gelegt werden.
Im Gegensatz zu Blutentnahmen oder Infusionen können an der Hautoberfläche liegende Venen nicht angestochen werden. Diese Venen sind zu fein und führen zu wenig Blut, um regelmässige Einstiche und eine genügende Blutwäsche zuzulassen. Daher wird bei Dialysepatienten ein gut zugänglicher, stabiler Zugang, angelegt – ein Shunt. Da der Shunt nicht sofort angestochen werden kann, muss gelegentlich ein Dialyse-Katheter in die obere Hohlvene eingelegt werden. Dieser kann ohne Verzögerung zur Dialyse benutzt werden.
Ein Dauerkatheter ist ein Zugang zu einer Vene, der für eine länger andauernde Therapie geplant ist. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen vollständig implantierten Systemen (Port-Systeme) und Kathetersystemen, die über die Haut ausgeführt werden (Hickmann-Katheter).
Ein Venenkatheter wird bei schlechten Venenverhältnissen oder einer notwendigen intravenösen, medikamentösen Therapie eingesetzt.
Meistens implantiert man einen Venenkatheter im Falle einer Chemotherapie oder einer regelmässigen, längerfristigen Gabe anderer Medikamente. In diesem Zusammenhang nutzt man den Katheter auch zur Blutentnahme sowie für Kontrastmittelapplikationen bei speziellen Röntgenuntersuchungen.
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