Echokardiograpie (Ultraschalluntersuchung des Herzens)
Die Echokardiographie steht für Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Herzens. Es werden zwei Untersuchungsmöglichkeiten unterschieden: die transthorakale und transösophageale Echokardiographie.
In der transthorakalen Echokardiographie wird das Herz von aussen durch die Brustwand untersucht. Die Untersuchung dauert abhängig von der Fragestellung 30 bis 50 Minuten. Eine Sonderform ist die Stress-Echokardiographie. Hier wird das Herz mit einem speziellen Medikament stimuliert und während diesem "Stress" wird die Durchblutung des Herzens beurteilt (Ischämiediagnostik).
In der transösophagealen Echokardiographie wird das Herz durch die Speiseröhre resp. den Magen betrachtet. Mit diesem Verfahren können bestimmte Strukturen, insbesondere die Herzklappen, besser beurteilt werden. Das Verfahren wird zudem zur Steuerung interventioneller Eingriffe wie MitralClip oder Vorhofsohrverschluss verwendet.
Magnetresonanztomographie (MRT)
In der Magnetresonanztomographie (MRT) werden mittels eines starken Magnetfeldes sowie Radiowellen Schichtbilder erzeugt. Die Untersuchung des Herzens dauert 45 bis 60 Minuten. Neben der Beurteilung von Durchblutungsstörungen des Herzen in der Ischämiediagnostik ist die Gewebecharakterisierung eine grosse Stärke des Verfahrens. So können zum Beispiel Entzündungen des Herzens oder auch Narbenbildungen sehr genau beurteilt werden. Die Kardiologie nimmt am Europäischen MR-Register (Euro CMR) teil, welches eine wichtige Qualitätskontrolle mit sich bringt.
Die MRT-Untersuchungen werden gemeinsam mit der Radiologie durchgeführt. Die Anmeldung erfolgt über die Kardiologie.
Myokard-Perfusionsszintigraphie (SPECT)
Die Myokard-Perfusionsszintigraphie (SPECT) ist ein nuklearmedizinisches Verfahren zur Diagnostik von Durchblutungsstörungen des Herzens. Dabei wird der Patient mittels Fahrrad-Ergometrie oder Medikamenten belastet und eine spezielle, leicht radioaktiv markierte Substanz injiziert. Die Untersuchung erfolgt in der Regel an zwei aufeinanderfolgenden Tagen (Stress- und Ruhe-Untersuchung). Das Verfahren kann mit der Computertomographie des Herzens kombiniert werden (sog. Hybrid-Technik).
Die SPECT wird gemeinsam mit der Nuklearmedizin des KSA durchgeführt. Die Anmeldung erfolgt bei über die Kardiologie.
Computertomographie (CT)
Die Computertomographie (CT) ist ein hochentwickeltes Röntgenverfahren, mit welchem Sichtbilder erzeugt werden. Mit dem CT der Herzkranzarterien können Erkrankungen und Anomalien der Herzgefässe diagnostiziert werden. Die Untersuchung dauert inkl. Vorbereitung 20 bis 30 Minuten. Das KSA verfügt über einen hochmodernen Computertomographen, wodurch die Strahlenbelastung minimiert wird. Die Herz-Computertomographie ist zudem zur Planung von interventionellen Klappeneingriffen (TAVI).
Die CT wird gemeinsam mit der Radiologie durchgeführt. Die Anmeldung erfolgt über die Kardiologie.
Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
Mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) des Herzens können, ähnlich wie mit der Myokard-Perfusionsszintigraphie, Durchblutungsstörungen des Herzens diagnostiziert werden. Der Zucker-Metabolismus des Herzens (FDG PET) und damit die Vitalität von Herzmuskelgewebe kann zudem beurteilt werden. Im Gegensatz zur Onkologie resp. der Tumordiagnostik wird die PET des Herzens nur bei ganz speziellen Fragestellungen durchgeführt.
Das PET wird gemeinsam mit der Nuklearmedizin des KSA durchgeführt. Die Anmeldung erfolgt über die Kardiologie.
Herzkatheteruntersuchungen und Eingriffe
Koronarangiographie (Linksherzkatheteruntersuchung) und Intervention
Die Koronarangiographie wird bei Verdacht auf verengte Herzkranzgefässe (koronare Herzkrankheit) oder bei einem Verschluss der Herzkranzgefässe (Herzinfarkt) eingesetzt. Die Gefässe werden durch Spritzen vom Kontrastmittel in die Herzkranzgefässe sichtbar gemacht. Die Untersuchungen werden über Gefässzugänge in der Leiste oder der Unterarmarterie durchgeführt. Die verengten Herzkranzgefässe werden durch Implantieren unterschiedlichster, auch selbstauflösender Stents (Gefässstützen) geweitet.
Diese Therapie bedarf lediglich einer Lokalanästhesie und kann in weniger als einer Stunde durchgeführt werden. Der Patient kann das Krankenhaus bereits am gleichen Tag oder am Folgetag verlassen. Zur Behandlung von akuten Herzinfarkten steht rund um die Uhr ein Notfall-Team bereit.
PFO-Verschluss
Das so genannte offene Foramen ovale (PFO) ist eine kleine Öffnung in der Scheidewand zwischen den Vorhöfen des Herzens, welche ein Überbleibsel aus der Embryonalentwicklung des Menschen ist. In der Regel verschliesst es sich während der Neugeborenenperiode. Bei 20–25% aller Menschen verbleibt eine kleine Öffnung, die in aller Regel keinerlei Folgen hat.
Durch diese Öffnung können jedoch kleine Gerinnsel, die sonst in der Lunge abgefangen und aufgelöst würden, direkt in den Körperkreislauf gelangen. Diese Gerinnsel verstopfen kleine Arterien im Gehirn und können so Schlaganfälle auslösen.
Bei Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten mit nachgewiesenem PFO als einzigem oder vorwiegendem Risikofaktor kann das PFO mit einer Doppelschirmprothese verschlossen werden. Die Vorgehensweise bei einem PFO-Verschluss ähnelt der einer Herzkatheteruntersuchung: Das gefaltete Schirmchen wird über die Beinvene mit einem Katheter eingeführt und unter Röntgendurchleuchtung zwischen dem linken und dem rechten Vorhof platziert. Im Laufe der folgenden Wochen wächst das Schirmchen fest ein und wird vom menschlichen Organismus nicht mehr als Fremdkörper wahrgenommen.
Linker Vorhofohrverschluss
Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, bei der die oberen Kammern des Herzens (die Herzvorhöfe) zu schnell schlagen. Diese Erkrankung kann dazu führen, dass das Blut stagniert und sich Blutgerinnsel in einem Bereich des Herzens bilden, der Vorhofohr oder auch Herzohr genannt wird. Wenn sich ein Blutgerinnsel bildet, kann dies Arterien im Gehirn verstopfen und einen Schlaganfall verursachen. Um das Risiko eines Schlaganfalls zu reduzieren, müssen diese Patienten in aller Regel lebenslang blutverdünnende Medikamente einnehmen. Eine solche Therapie ist allerdings mit einem erhöhten Blutungsrisiko – auch in lebenswichtige Organe wie z.B. das Gehirn – verbunden.
Seit einigen Jahren ist es möglich, über einen Herzkatheter-Eingriff das Vorhofohr mit einem Schirmchen zu verschliessen. Dadurch können dort entstehende Blutgerinnsel nicht mehr in den Körperkreislauf gelangen und somit keinen Schlaganfall mehr auslösen. Nach einem Vorhofohrverschluss kann auf blutverdünnende Medikamente verzichtet werden.
MitraClip
Bei einer Undichtigkeit der so genannten Mitralklappe (Mitralklappeninsuffzienz) gibt es verschiedene chirurgische Massnahmen, um die Undichtigkeit zu beseitigen. So kann die Herzklappe repariert oder komplett ersetzt werden. Für eine Vielzahl von Patienten mit Mitralklappeninsuffizienz kommt jedoch aufgrund schwerer Begleiterkrankungen, hohen Alters oder einer hochgradigen Einschränkung der Pumpfunktion des Herzens und des damit verbundenen hohen Operationsrisikos eine Operation nicht in Betracht. Für diese Patienten bietet sich ebenfalls ein Herzkathetereingriff an, bei dem die Undichtigkeit der Mitralklappe durch einen oder mehrere Klipps beseitigt werden kann (MitraClip), ohne den Brustkorb zu eröffnen oder eine Herzlungenmaschine einzusetzen.
Interventioneller Aortenklappenersatz – TAVI
Patientinnen und Patienten mit verengter Aortenklappe (Aortenklappenstenose ) haben nicht nur eine kürzere Lebenserwartung, sondern auch eine schlechte Lebensqualität. Bei einer Aortenklappenstenose wird in der Regel die erkrankte Herzklappe durch eine neue Herzklappenprothese ersetzt. Dies erfolgt klassischerweise über eine Operation mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine.
Für alte oder schwer kranke Patienten ist diese Operation wegen erhöhten Operationsrisiken nicht vertretbar. Bei diesen Patienten kann eine biologische Aortenklappenprothese über die Leistenarterie implantiert werden. Dieser Eingriff wird im Herzkatheterlabor ohne Vollnarkose und ohne Herzlungenmaschine durchgeführt. Die Erholung der Patienten nach einem TAVI-Eingriff ist im Vergleich zur klassischen Operation bedeutend schneller.
Herzrhythmusstörungen
Abklärungen des Herzrhythmus
Probleme mit dem Herzschlag (Herzrhythmus) sind häufig. Viele sind harmlos, manche lästig und verursachen Beschwerden. Eine Schrittmacher, ein implantierbarer Defibrillator (ICD) oder ein Gerät zum Resynchronisieren der Herzaktion (CRT) können helfen. Mit den Abklärungen des Herzrhythmus wollen wir herausfinden, wovon sie am meisten profitieren: Keine Therapie; Medikamente, Schrittmacher, Defibrillator (ICD) oder Resynchronitaor (CRT).
Aufzeichnung des Herzschlags
Ob Beschwerden mit dem Herzschlag (Herzrhythmus) zu tun haben, muss häufig zuerst genau untersuchtwerden. Dies ist schwierig und zeitaufwändig, da viele Störungen nur anfallsweise auftreten. Ideal ist eine Aufzeichnung der Herzaktion (EKG) während des Anfalls
Wir haben die Möglichkeit, eine Aufzeichnung des Herzschlages über 24 Stunden (Holter EKG) oder 7 Tage (R-Test) vorzunehmen. Dabei werden Elektroden auf die Haut im Brustbereich geklebt und mit einem Gerät verbunden. Des Weiteren gibt es ein Gerät von der Grösse eines halben Bleistiftes, das in lokaler Betäubung im seitlichen Brustbereich unter die Haut geschoben wird und den Herzschlag über 3 Jahre aufzuzeichnen kann.
Schrittmacher, Defibrillator oder Resynchronator
Herzschrittmacher
Ist der Herzrhythmus so langsam, dass er Beschwerden verursacht, kann ein Schrittmacher helfen. Dieser ist ein ca 5 Franken grosses Gerät, das im Bereich des oberen seitlichen Brustkasten in lokaler Betäubung unter die Haut operiert wird und mit Kabeln mit dem Herz verbunden ist. Er gibt dem Herz elektrische Impulse, die man nicht spürt und verhindert, dass das Herz zu langsam schlägt. Gegen zu schnelle Herzaktion kann er nichts ausrichten.
Implantierbarer Defibrillator (ICD)
Bei einer deutlichen Pumpschwäche des Herzens besteht ein höheres Risiko, dass es zum plötzlichen Herztod kommt. Ein starker Stromschlag ( Defibrillation ) normalisiert den Herzschlag wieder und verhindert den plötzlichen Herztod. Der implantierbare Defibrillator ist etwas grösser als ein Schrittmacher, wird aber in gleicher Art und Weise unter die Haut operiert und mit dem Herz verbunden. Die Operation dauert ca. 1 Stunde. Er ist ein Art "Schutzengel", der nur einschreiten soll, wenn das Herz stillsteht. Die Pumpschwäche des Herzens wird dadurch jedoch nicht verbessert.
Kardialer Resynchronisator (CRT)
Besteht neben einer Pumpschwäche des Herzens auch eine schlechte Zusammenarbeit der verschiedenen Wandabschnitte (Herzschlag ist nicht synchronisiert) , kann mit einem so genannten kardialen Resynchronisator die Zusammenarbeit verbessert werden (Resynchronisierung). Es gibt Ihn als Schrittmacher (CRT-P) oder als Defibrillator (CRT-D). Die Operation findet in lokaler Betäubung im Bereich des oberen seitlichen Brustkasten statt. Die Verbindung mit dem Herz besteht durch 3 Kabel, welche über die Vene im Herz verankert werden.
Die Operation ist aufwändig und dauert ca. 2-3 Stunden. Häufig wird nach dem Eingriff die Leistungsfähigkeit des Herzens verbessert.
Ambulante Rehabilitationen
Kardiovaskuläre Rehabilitation
Die kardiovaskuläre Rehabilitation ist ein Prozess, bei dem herzkranke Patienten mit Hilfe eines multidisziplinären Teams darin unterstützt werden, die individuell bestmögliche körperliche und psychische Gesundheit und die soziale Integration wieder zu erlangen und langfristig zu erhalten.
Die kardiovaskuläre Rehabilitation erfolgt in 3 Phasen:
Phase 1 im Kantonsspital Aarau
Sie werden während Ihres Spitalaufenthaltes (z.B. nach Herzinfarkt) über Ihre Krankheit informiert. Verschiedene Fachpersonen beraten Sie, wie Sie ihre Krankheit bekämpfen oder einer Verschlechterung vorbeugen können. Ziel ist, dass Sie so früh wie möglich wieder aufstehen können (Frühmobilisation).
Phase 2 im KSA am Bahnhof
In einer spezialisierten Rehabilitationseinrichtung lernen Sie, wie Sie sich im Alltag "herzgesund" verhalten können. Ein wichtiger Bestandteil dieser Phase ist ein aufbauendes körperliches Training. Ihre Betreuerinnen und Betreuer helfen Ihnen, Ängste abzubauen und das Vertrauen in den eigenen Körper zurückzugewinnen. Sie werden über Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten informiert und beraten, wie Sie diese vermindern oder vermeiden können.
Phase 3 in der Herzgruppe (Sportanlage Telli in Aarau)
Nach der akuten Phase Ihrer Erkrankung – wenn Sie wieder leistungsfähig sind – können Sie die Rehabilitation in einer Herzgruppe fortführen. Dort treffen Sie regelmässig andere Herzpatienten, und man unterstützt Sie bei der Bekämpfung von Risikofaktoren. Dank einem angepassten Bewegungsprogramm bleibt Ihr Herz fit.
Das Training der Herzgruppe findet in der Sportanlage Telli in Aarau statt (beim Hallenbad).
Zeit: jeweils Mittwochs von 18:00 bis 19:00 Uhr und 19:15 bis 20:15 Uhr (ausgenommen allg. Feiertage)
Kurskosten: CHF 300.- pro Halbjahr, Teilnahme ist jederzeit möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt
Parkplätze stehen gratis zur Verfügung (Parkplatz Hallenbad). Öffentlicher Verkehr: vom Bahnhof Aarau in 3 Minuten mit dem Bus Nr. 2 bis Haltestelle Tellizentrum
Das körperliche Training gehört zur Therapie für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, um eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen. Über 16 Wochen erfolgt das Training 2x wöchentlich über eine Stunde mit physiotherapeutischer und ärztlicher Betreuung.
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