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Migräne vor der Mens

15. Juni 2023

Kurz vor oder während der Menstruation werden Sie immer wieder von Migräneattacken heimgesucht und sonst nie.
Was sind die Gründe und was können Sie dagegen tun?

  • Autor / Autorin Dr. med. Susanne Fasler
  • Lesedauer ca. 2 Minuten
  • Themen Ratgeber
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Veränderungen im Blutspiegel des weiblichen Hormons Östrogen können Kopfschmerzen und auch Migräne auslösen. Die sogenannte menstruelle Migräne tritt etwa zwei Tage vor bis wenige Tage nach dem Beginn der Menstruation auf. Als Trigger gilt hier der Abfall des Östrogens vor der Menstruation.

Hilfreich kann eine Therapie mit Östrogen in der Zeit der Regelblutung sein. Eine andere Möglichkeit ist die kontinuierliche Anwendung eines Gestagenpräparates zur Verhütung (zum Beispiel eine Gestagenpille, auch «Minipille» genannt). Am besten lassen Sie sich durch Ihren Frauenarzt/Ihre Frauenärztin beraten, um gemeinsam ein für Sie geeignetes Präparat zu finden. Optimal beurteilen lässt sich die Situation, wenn Sie vorgängig einen Schmerz- und Menstruationskalender führen.

Lebensstiländerungen (regelmässige körperliche Aktivität, ausgewogene Ernährung, Vermeiden von Alkohol und Nikotin, Stressreduktion) und auch komplementärmedi-zinische Massnahmen wie Akupunktur und autogenes Training können zur Vorbeugung von Migräneattacken helfen. Bei einem akuten Migräne-Anfall helfen ausser Schmerz-mitteln auch Ruhe und Dunkelheit, Kühlung oder eine Schläfenmassage.

Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten neurologischen Krankheitsbildern. Die Ursachen sind vielfältig und deren Mechanismen noch nicht abschliessend erforscht. Häufige Kopfschmerzformen sind Migräne, Spannungskopfweh sowie Kopfschmerzen als Folge einer übermässigen Schmerzmitteleinnahme.
Bei Frauen hängen Kopfschmerzen häufig zusammen mit den Hormonschwankungen im Zyklus oder der Einnahme von Hormonen zur Schwangerschaftsverhütung, in den Wechseljahren, bei Endometriose oder im Zusammenhang mit gynäkologischen Tumoren. Ausserdem gibt es eine Vielzahl von seltenen Kopfschmerzen, die einer speziellen Abklärung und Behandlung bedürfen. 
Für Patientinnen mit hormonabhängigen Kopfschmerzen wird darüber hinaus in unserer Klinik eine Spezialsprechstunde in Zusammenarbeit mit dem Universitäts-spital Zürich angeboten. Weiterhin besteht eine Zusammenarbeit mit den Kopfschmerzspezialisten der RehaClinic Zurzach.

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