Brustkrebszentrum
Organzentrum des
Onkologiezentrums Mittelland KSA
Leistungsangebot Brustkrebszentrum
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Früherkennung
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Die frühzeitige Erkennung von Brustkrebs erhöht die Heilungschancen. Die Durchführung von Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen ist eine effektive Möglichkeit, die Diagnose und Therapie einer Brustkrebserkrankung zu optimieren, die Sterblichkeitsrate zu senken und die Lebensqualität der betroffenen Frauen zu verbessern. Ziel der Früherkennungsdiagnostik ist es, die Erkrankung in möglichst frühen Tumorstadien zu erkennen. Sie besteht aus der regelmässigen jährlichen ärztlichen Tastuntersuchung sowie ab einem entsprechenden Alter in Kombination mit einer Mammographie. Die Mammographie sollte bei Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren alle 2 Jahre durchgeführt werden. Die Anmeldung erfolgt über den behandelnden Arzt (Hausarzt, niedergelassener Gynäkologe, Arzt im Brustzentrum).
Familiär bedingter Brustkrebs
Gibt es in der Familiengeschichte bereits Brustkrebs, sind jährliche Mammographien sinnvoll. Mit der Vorsorge sollte ab dem 40. Altersjahr begonnen werden bzw. 10 Jahre vor dem Erkrankungsalter einer nahe stehenden Verwandten, sofern diese vor dem 50. Lebensjahr erkrankt ist.
Bei Frauen mit nachgewiesener Genveränderung für familiären Brust- und Eierstockkrebs (BRCA 1- / 2-Mutation) ist ein frühzeitig beginnendes, engmaschiges Vorsorgeschema empfohlen. Mehr zu den genetischen Abklärungen -
Mammographie
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Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brustdrüse, wobei Aufnahmen aus 2 Perspektiven erfolgen. Um kontrastreiche Aufnahmen zu erhalten, wird eine weiche Strahlung eingesetzt und die Brust für die Aufnahmen etwas flachgedrückt, was gelegentlich als unangenehm empfunden wird. Das ist jedoch notwendig, um aussagefähige Bilder zu erhalten und um mit einer möglichst geringen Strahlendosis arbeiten zu können.
Aus Gründen des Patientenkomforts (Kompressionsschmerz) und der besseren Beurteilbarkeit der Mammographien sollte die Untersuchung deshalb in der ersten Zyklushälfte (6.–11. Tag) durchgeführt werden.Die Ergebnisse werden durch 2 Fachärzte für Radiologie beurteilt.
Alternativen hierzu gibt es keine. Ergänzend werden gegebenenfalls ein Brustultraschall, Magnetresonanztomographie sowie eine Gewebeentnahme (Biopsie) durchgeführt. Mehr zur Mammographie
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Selbstuntersuchung
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Durch das Abtasten der Brust ist es möglich, einen Brustkrebs zu entdecken. Das alleinige Verlassen auf diese Methode ist jedoch nicht unproblematisch. Nicht jede Brustkrebserkrankung führt zu einer tastbaren Geschwulst und nicht jeder ertastete Knoten bedeutet gleich Krebs. Tastbare Tumoren sind bei ihrer Entdeckung oft schon relativ gross und können deshalb mit einer schlechteren Prognose verbunden sein.
Die Selbstuntersuchung sollte monatlich 5 bis 7 Tage nach Einsetzen oder kurz nach dem Ende der Regelblutung durchgeführt werden bzw. an einem fixen Tag im Monat, wenn Sie keine Regelblutung mehr haben. Sie erfolgt nach einem bestimmten, sich immer wiederholenden Muster, das wir Ihnen in der Sprechstunde zeigen können. Bei ertasteten Veränderungen der Brust können Sie sich für unsere Akutsprechstunde anmelden und dann den Befund bei uns abklären lassen.
Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen in Kombination mit einer Mammographie bieten eine sichere Vorsorge, damit auch kleine, unter Umständen nicht tastbarer Tumoren erkannt werden können. Je kleiner Tumore sind, desto erfolgreicher und schonender ist in der Regel die Behandlung.
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Radiologische Diagnostik der Brust
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Pro Jahr führen spezialisierte Mitarbeitende über 2700 Mammographien durch.
Modernste Geräte und unser umfangreiches Fachwissen sind die besten Voraussetzungen für eine differenzierte Diagnose und den bestmöglichen Komfort der Patientinnen.
Unklare Fälle und Tastbefunde werden durch ergänzende Untersuchungen präzise abgeklärt – etwa durch Ultraschall, Magnetresonanztomographie oder minimal-invasive Biopsien.
Quicklinks -
Mammographie
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Die Mammographie ist aktuell die beste Methode, um auffällige Symptome (z.B. ertasteter Knoten, Absonderungen aus der Brustwarze) abzuklären. Bei gesunden Frauen wird sie als Früherkennungsuntersuchung genutzt.
Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brustdrüse, wobei Aufnahmen aus 2 Perspektiven erfolgen. Um kontrastreiche Aufnahmen zu erhalten wird eine weiche Strahlung eingesetzt und die Brust für die Aufnahmen etwas flachgedrückt, was gelegentlich als unangenehm empfunden wird. Das ist jedoch notwendig, um aussagefähige Bilder zu erhalten und um mit einer möglichst geringen Strahlendosis arbeiten zu können.
Aus Gründen des Patientenkomforts (Kompressionsschmerz) und der besseren Beurteilbarkeit der Mammographien sollte die Untersuchung deshalb in der ersten Zyklushälfte (6.-11. Tag) durchgeführt werden.Die Ergebnisse werden durch 2 Fachärzte für Radiologie beurteilt.
Alternativen hierzu gibt es nicht. Ergänzend werden gegebenenfalls ein Brustultraschall, Magnetresonanztomographie sowie eine Gewebeentnahme (Biopsie) durchgeführt. Mehr zur Mammographie
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Tomosynthese
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Die Tomosynthese ist ein neues Verfahren in der digitalen Mammographie für Screening und Diagnostik. Sie erzeugt eine Serie von Schichten durch die ganze Brust. Die aus den verschiedenen Winkeln erzeugten Aufnahmen werden zur einer 3D-Aufnahme der Brust rekonstruiert.
Die Tomosynthese wird insbesondere zur Beurteilung bei dichtem Brustdrüsengewebe und zur Beurteilung von Seitenungleichheiten in der Mammographie angewandt. -
Brustultraschall
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Die Ultraschalluntersuchung oder auch Sonographie ist ein ergänzendes Untersuchungsverfahren zur Mammographie. Für die Mammasonographie stehen uns 3 High-End-Ultraschallgeräte (GE Logiq 9) mit hochauflösenden 14-MHz-Schallköpfen sowie 14-MHz-Schallköpfen für 3D-Diagnostik zur Verfügung. Diese Geräte finden auch Verwendung bei ultraschall-gesteuerten Gewebeproben (Feinnadelbiopsien und Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsien). Bei jungen Patientinnen, bei mammographisch "dichten“, d.h. nur eingeschränkt strahlentransparenten Brüsten, bei unklaren Herd- oder Tastbefunden benutzen wir den Ultraschall als ergänzende Untersuchungsmodalität.
Die Sonographie ist als alleinige Früherkennungsmethode nicht geeignet, denn Verkalkungen, die der Früherkennung verschiedener Tumorarten dienen, werden nur mit der Mammographie zuverlässig erkannt.
Die Ultraschalluntersuchung ist risikolos und kann daher beliebig oft wiederholt werden. Mehr zum Ultraschall
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Magnetresonanztomographie (MRT) der Brust
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Die Magnetresonanztomographie oder auch Kernspintomographie genannt arbeitet mit einem Magnetfeld, das in einem röhrenartigen Gerät erzeugt wird. Dabei besteht keine Strahlenbelastung für die Patientin. Wir verwenden im Brustzentrum ein Siemens Espree, 1,5 Tesla- Gerät.
Es ist ein aufwändiges Verfahren und wird in Einzelfällen als ergänzende Untersuchung zur Brustdiagnostik verwendet. Es liefert Erkenntnisse über das Vorliegen mehrerer Tumorherde bzw. die Ausbreitung eines bekannten Tumors bei mammographisch eingeschränkt beurteilbarer Brust aufgrund der Brustdichte oder auch der Tumorart. Sie kann bei der Beurteilung der Brust nach Brustoperation mit verdichteten Gewebenarben, bei wieder aufgetretenen Tumoren (Rezidiv) oder auch bei Brustimplantaten helfen und wird auch zur Beurteilung des Therapieansprechens bei neoadjuvanter Chemotherapie eingesetzt.
Einen wichtigen Stellenwert hat die MRT bei der Vorsorge bei Hochrisikopersonen (z.B. Frauen mit BRCA 1- oder 2 – Mutation) und wird hier regelmässig eingesetzt. Mehr zur Magnetresonanztomographie
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Galaktographie
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Die Galaktographie ist eine Röntgenuntersuchung der Milchgänge, eine besondere Form der Mammographie. Sie wird eingesetzt zur Abklärung unklarer Sekretabsonderungen aus der Brustwarze. Dafür wird Kontrastmittel in die Milchgänge appliziert und anschliessend eine Mammographie durchgeführt.
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Gewebeentnahme (Biopsie)
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Minimal-invasive Brustbiopsien zur Abklärung
Können Veränderungen in der Brust mit der Bildgebung nicht einwandfrei als gutartig beurteilt werden, kann eine Gewebeprobe Aufschluss über die Gut- oder Bösartigkeit geben.Dafür werden unter lokaler Betäubung aus dem auffälligen Bereich der Brust mit der Stanzbiopsie oder Vakuumbiopsie mehrere Gewebeproben entnommen und feingeweblich (=histologisch) unter dem Mikroskop untersucht. Mehr dazuErweist sich der Befund als gutartig, ist kein weiterer Eingriff notwendig. Erweist sich der Befund als bösartig, sind weitere Untersuchungen des entnommenen Gewebes zur Beurteilung notwendig. Das Tumorgewebe wird auf seine Hormonabhängigkeit (Östrogen- und Progesteronrezeptoren), das Vorhandensein bestimmter Wachstumsfaktor-Rezeptoren (HER2-neu-Status) und weitere Faktoren hin untersucht. Daraus ergibt sich eine erste Klassifizierung des Tumors. (Link Pathologie Histologische Untersuchung)
Die Befunde der Bildgebung sowie die Resultate der feingeweblichen Untersuchung werden an der interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen und ein individuelles Behandlungskonzept für jede Patientin festgelegt .
Ultraschallgesteuerte Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie und FNP
Wir führen ultraschallgesteuerte Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsien abklärungsbedürftiger Veränderungen in der Frauenklinik und Radiologie durch. Für die Stanzbiopsie ist nach lokaler Betäubung ein kleiner Hautschnitt nötig. Nachfolgend werden aus dem betreffenden Areal jeweils mehrere Gewebeproben entnommen.Zur Abklärung von Zysten und Lymphknoten werden so genannte Feinnadelbiopsien (FNP) durchgeführt.
Stereotaktische und MRT-gesteuerte Vakuumbiopsie
Ist ein abklärungsbedürftiger Befund nur mammographisch oder im MRT sichtbar, erfolgt die Gewebeentnahme entsprechend unter mammographischer Sicht auf dem so genannten Fischer-Tisch (stereotaktische Biopsie) bzw. im MRT. Bei beiden Gewebeentnahmen liegt die Patientin in Bauchlage. Nach lokaler Betäubung und kleinem Hautschnitt werden mehrere grossvolumige Gewebeproben mit der Vakuumbiopsie entnommen. Mehr dazu -
Pathologische Diagnostik
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Im Institut für Pathologie wird die makroskopische und mikroskopische Diagnostik durchgeführt, welche Aussagen über die Gut- oder Bösartigkeit eines Knotens in der Brust liefert. Intraoperative Schnellschnittuntersuchungen ergänzen die Breite des Spektrums und sichern die Qualität der operativen Behandlung.
Bei bösartigen Tumoren werden der Tumortyp bestimmt und weitere molekulare Untersuchungen durchgeführt. Diese Befunde sind die Grundlage für die weitere Brustkrebstherapie, welche in den interdisziplinären Tumorkonferenzen gemeinsam festgelegt wird. -
Skelettszintigraphie / Positronen-Emissions-Tomographie
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Die Nuklearmedizin ist ein wichtiger Partner bei der Abklärung, Behandlung und Nachsorge von Brustkrebspatientinnen. Bereits bei der Diagnosesicherung sind oft Spezialuntersuchungen notwendig, die die Krankheitsausdehnung mit hoher Präzision dokumentieren.
Diese schmerzfreien Untersuchungen erlauben, mit schwach radioaktiven Kontrastmitteln Stoffwechselvorgänge im Körper von aussen zu verfolgen. Die Strahlenbelastung des Körpers liegt dabei im Bereich einer entsprechenden Röntgenuntersuchung.
Obwohl sehr viel Technik im Spiel ist, sichert ein langjähriges, gut eingespieltes Team eine individuelle und menschliche Betreuung.
Downloads / Quicklinks -
ROLL-Markierung
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ROLL (Radioguided occult lesion localisation): Markierung mit radioaktiv markierter Substanz
Durch die Zunahme des Mammographie-Screenings in den letzten Jahren hat die Anzahl von nicht tastbaren Brustveränderungen, die entfernt werden müssen, deutlich zugenommen. Das sind zum Beispiel Mikroverkalkungen bei Brustkrebsvorstufen (DCIS), Brustkrebs im Frühstadium, aber auch gutartige Veränderungen mit unsicherem biologischen Potential, sogenannte B3-Läsionen (Papillome).
Zur Vermeidung einer Drahtmarkierung in der Brust vor einer Entfernung können diese Befunde mittels einer radioaktiv markierten Substanz markiert werden und bei der Operation analog zum Sentinel-/ Wächter-Lymphknoten lokalisiert und entfernt werden. Die Detektionsrate liegt bei 98%.
Methode
Zuerst erfolgt die Darstellung des zu entfernenden Befundes durch einen Arzt der Radiologie. Dies geschieht in der Regel mit Ultraschall, kann aber durch eine Mammographie oder im MRT sichtbargemacht werden. Nach lokaler Betäubung wird eine feine Nadel eingeführt, über die ein Arzt der Nuklearmedizin die radioaktiv markierte Substanz (Tracer) spritzt. Das verwendete Radiopharmakon ist 99mTc-markierte Kolloid (MAASOL®), das aufgrund seiner Teilchengrösse vor Ort bleibt und nicht mit der Lymphe (Gewebewasser) abwandert.Das Sichtbarmachen des Befundes erfolgt in der Nuklearmedizin durch Darstellung der Aktivität in der Brust mit einer speziellen Kamera. Während der Operation wird mit Hilfe einer speziellen Gammasonde der Befund lokalisiert und entnommen. Der entfernte Befund wird orientierend in 3 Ebenen markiert und zur Ultraschall bzw. Röntgenuntersuchung in die Radiologie gegeben. Es erfolgt die telefonische Übermittlung, ob der Befund vollständig bzw. mit ausreichendem Sicherheitsabstand entfernt wurde.
Die Vorteile gegenüber der vielerorts angebotenen Drahtmarkierung sind der hohe Patientenkomfort, dass heisst die Patientin hat vor der Operation keine Markierungsdrähte in der Brust. Zusätzlich wird mit der Methode weniger gesundes Brustgewebe entfernt und die Schnittränder sind sicherer. -
Wächterlymphknoten (Sentinel)
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Minimalinvasives Verfahren zur Bestimmung der Krankheitsausbreitung in die Achselhöhle
Die Entfernung des Wächterlymphknotens ist ein minimal-invasives operatives Verfahren. Über einen kleinen Zugang in die Achselhöhle können die entsprechend zuvor markierten Lymphknoten entfernt werden und geben eine zuverlässige Aussage über die Ausbreitung der Brustkrebserkrankung in die Achselhöhle mit nur minimalen Nebenwirkungen. So können wir zuverlässig diejenigen Patientinnen identifizieren, bei denen die Ausräumung aller Achselhöhlenlymphknoten wirklich notwendig ist.
Die Markierung des Wächterlymphknoten erfolgt am Tag vor der Operation in der Nuklearmedizin.
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Untersuchung der inneren Organe und Knochen auf Miterkrankung (Staging)
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Zur Untersuchung der inneren Organe im Hinblick auf eine Miterkrankung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Die Notwendigkeit eines solchen sogenannten Stagings und die Art des Stagings wird beim interdisziplinären Tumorboard / der prätherapeutischen Mammakonferenz festgelegt und mit der Patientin besprochen und entsprechend eingeleitet.
In der Regel erfolgt hierfür eine Ultraschalluntersuchung der Leber und eine Röntgenuntersuchung der Lunge. In Einzelfällen bzw. bei unklaren Befunden bei den aufgeführten Untersuchungen erfolgt die weitere Abklärung mittels Computertomographie (CT) bzw. Positronen-Emissions-Tomographie (PET-CT). Zur Untersuchung der Miterkrankung der Knochen wird üblicherweise die Skelettszintigraphie durchgeführt. -
Medizinische Genetik
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In der Abteilung für Medizinische Genetik des Instituts für Labormedizin arbeiten aktuell zwölf biomedizinische Analytiker/innen und fünf Akademiker/innen. Als einziges Labor in der Deutschschweiz bietet die Abteilung die molekulargenetische Untersuchung der beiden Brust- und Eierstockkrebsgene BRCA1 und BRCA2 an.
Neben der eigentlichen Labordiagnostik gehört zum Angebot der Abteilung für Medizinische Genetik auch eine Spezialsprechstunde für die genetische Beratung von Patienten und Angehörigen, wenn der Verdacht auf eine erbliche Form einer Tumorerkrankung besteht.
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Breast and Cancer Care Nurses
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Hier geht es direkt zur Seite der Breast and Cancer Care Nurses.
Eine Breast and Cancer Care Nurse (BCCN) ist eine diplomierte Pflegefachfrau mit einer onkologischen Ausbildung für gynäkologische Tumorerkrankungen. Sie verfügt über ein vertieftes Fachwissen sowohl in der Brustkrebstherapie als auch bei den Beckenkarzinomen. Sie unterstützt und berät die Patientinnen und deren Angehörige während der Behandlung - von der Diagnosestellung bis zum Abschluss der Therapie - in fachlicher und emotionaler Hinsicht.
Angebot der BCCN am Brustzentrum:
- Mitbetreuung der Patientinnen in der Sprechstunde
- Persönliche Beratung rund um die Krebstherapie (z.B. Körperbildveränderungen)
- Anlaufstelle für ambulante und stationäre Patientinnen (Gespräch, Tel., Mail)
- Koordiniert interdisziplinäre Termine und Kontakte
Zuständige Breast and Cancer Care Nurses am KSA sind Maria Weibel, Deborah Teichler, Sandra Nick, Claudia Krmpotic und Susanne Werner.
Kontakt Tel.: +41 62 838 58 43
Mail: bccn@ksa.ch
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Unser Therapiekonzept
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Multimodales Therapiekonzept – individuell und patientenorientiert
Eine kompetente Brustkrebstherapie kann nur in einem grossen, interdisziplinären Team erfolgen. Mehrere internationale Studien haben gezeigt, dass die Prognose und damit das Überleben von an Brustkrebs erkrankten Patientinnen nicht nur von tumorspezifischen Faktoren abhängig ist, sondern auch von der Institution, an welcher die Patientin behandelt wird. Dies ist nicht überraschend, denn was häufig gemacht wird, wird meistens auch kompetent und gut gemacht. So hat die Sterblichkeit bei einer Brustkrebserkrankung unter anderem durch die hohe Qualität der Brustzentren in den letzten zehn Jahren abgenommen. Auch neu entwickelte Medikamente und die Früherkennung (Mammographie-Screening) spielen eine wichtige Rolle.
Die Behandlung von Brustkrebs erfordert ein ganzheitliches Vorgehen mit einem sogenannten multimodalen Behandlungskonzept. Ziel ist es, alle notwendigen Behandlungsschritte sorgfältig aufeinander abzustimmen und für jede Patientin eine individuelle Behandlung festzulegen.
Grosse Erfahrung
Zentral bei der Behandlung von Brustkrebs ist die Erfahrung. Unser Brustzentrum behandelt jährlich über 160 an Brustkrebs erkrankte Patientinnen. Die vielen Fälle führen dazu, dass alle Expertinnen und Experten des Brustzentrums sehr erfahren sind und damit eine qualitativ hochstehende Behandlung gewährleistet ist.Massgeschneiderte Therapie
Im Brustzentrum besprechen sich dafür Expertinnen und Experten verschiedener Fachgebiete mindestens zweimal wöchentlich (vgl. interdisziplinäre Tumorboards). Gemeinsam sorgen sie dafür, dass jede Patientin eine exakt auf sie zugeschnittene Therapie und die notwendige psychosoziale Unterstützung erhält.
Die hohen Heilungsraten erlauben es, Fragen der Lebensqualität und Übertherapie immer mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Frauen mit prognostisch günstigen Tumoren können weniger intensiv behandelt werden. Diese gilt es im gesamten Behandlungskonzept zu identifizieren. Es können immer mehr brusterhaltende Operationen durchgeführt werden. Ebenso kann oft auf die sogenannte axilläre Lymphknotenausräumung verzichtet werden, sogar bei manchen Patientinnen mit tumorbefallenen Lymphknoten. -
Interdisziplinäre Tumorboards
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Am Brustzentrum wird jede Patientin vor der Einleitung einer Brustkrebstherapie an einer prätherapeutischen interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen. Hierbei werden die Befunde der Bildgebung und die Resultate der feingeweblichen Untersuchung gemeinsam zwischen Brustchirurg, Brustradiologe, medizinischem Onkologen und Pathologen besprochen und ein individuelles Behandlungskonzept für jede Patientin festgelegt .
Hierbei werden beispielsweise die Brustoperationen in Absprache zwischen Brustchirurg und Brustradiologe geplant und bereits vor der Operation mögliche medikamentöse Vor- oder Nachbehandlungen durch die medizinischen Onkologen festgelegt. Jede Patientin erhält auf diese Weise kurz nach der Diagnosestellung ein individuelles Behandlungskonzept, in dem die Abfolge der Therapiemodalitäten festgelegt ist.
Nach operativem Eingriff
Nach erfolgter Operation werden alle Patientinnen mit Brustkrebs/ Brustkrebsvorstufen erneut an einer wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Tumorkonferenz in einer Fallbsprechung vorgestellt. An Tumorkonferenz sind Fachärzte und Spezialpflegefachfrauen aus allen an der Behandlung beteiligten Disziplinen vertreten: Gynäkologie, Onkologie, Radio-Onkologie, Radiologie, Pathologie und Nuklearmedizin sowie unsere externen Kooperationspartner. Alle übrigen unterstützenden Spezialdienste wie z.B. Psychoonkologie werden ebenfalls an diese Besprechungen eingeladen.Für die umfassende, individuelle Therapieplanung werden alle Daten der Krankengeschichte, klinische Untersuchungen, Spezialuntersuchungen (MRI, PET, Szintigraphie etc.), Gewebeproben etc. miteinbezogen.
Auch Patientinnen mit einer wiederaufgetretenen Brustkrebserkrankung (Rezidiv) oder mit einer neu festgestellten Miterkrankung von inneren Organen oder Knochen (sogenannte Metastasen) werden an der interdisziplinären Tumorkonferenz vorgestellt.
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Brustoperation
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Brusterhaltenden Operation (Teilresektionen) und onkoplastische Rekonstruktionen
Bei 70-80% der Patientinnen kann die Operation brusterhaltend durchgeführt werden, das heisst es wird der Brustkrebs mit einem entsprechenden Sicherheitsabstand entfernt. Abhängig von der Brust- und Tumorgrösse sind hierfür in einigen Fällen spezielle Operationstechniken notwendig, sogennante onkoplastische Operationen, um ein gutes kosmetisches Resultat zu erzielen. Diese Operationen werden von unseren speziell ausgebildeten Brustoperateuren durchgeführt.
Bei gutartigen Brusterkrankungen genügt in der Regel das Entfernen des Tumors.Operation nicht tastbarer Befunde
Nicht tastbare bösartige, aber auch gutartige Veränderungen können operativ entfernt werden. Sie werden vor einer Operation mittels einer radioaktiv markierten Substanz markiert und der Befund während der Operation analog zum Sentinel-/ Wächter-Lymphknoten mit Hilfe einer speziellen Gammasonde lokalisiert und entfernt. Die Detektionsrate liegt bei 98%. Mehr dazu siehe ROLL-Markierung -
Brustentfernung (Mastektomie)
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Ist eine Brustentfernung notwendig, muss die gesamten Brustdrüse entfernt werden. Diese erfolgt in der Regel mit dem Hautmantel und der Brustwarze (sogenannte Mastektomie oder Ablatio). Ist ein primärer Brustwiederaufbau geplant, kann der Hautmantel und in ausgewählten Fällen auch die Brustwarze erhalten werden (sogenannte Skinsparing-Mastektomie oder Nipplesparing-Mastektomie) Vgl. auch Brustwiederaufbau
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Brustwiederaufbau (Brustrekonstruktion)
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Die Brust der Frau steht als Sinnbild für Weiblichkeit. Wenn es infolge von Brustkrebs zu einer vollständigen oder teilweisen Entfernung der Brust kommt, besteht die Möglichkeit einer Rekonstruktion der Brust durch die Plastische Chirurgie. Ein solcher Wiederaufbau der Brust kann im Rahmen des gleichen Eingriffs einer Brustkrebsoperation durchgeführt werden (sogenannter primärer Wiederaufbau) oder auch zu einem späteren Zeitpukt erfolgen (sogenannter sekundärer Wiederaufbau).
Mögliche Optionen sind auch Rekonstruktionen mit Expander/Prothesen oder aber mit Eigengewebe. Die Wahl der Methode und das zeitliche Vorgehen werden in einem persönlichen Beratungsgespräch besprochen. Die Therapie wird interdisziplinär festgelegt und ein ganzheitliches Konzept unter Einbezug der individuellen Wünsche der Patientin erstellt.
Zu einer kompletten Brustrekonstruktion gehört für viele Brustkrebspatientinnen auch die Wiederherstellung der Brustwarze. Hiefür bieten wir ebenfalls mehrere Möglichkeiten an, die individuell geplant werden. Vgl. auch Brustentfernung -
Wächterlymphknotenentfernung (Sentinel)
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Minimal-invasives Verfahren zur Bestimmung der Krankheitsausbreitung in die Achselhöhle
Die Entfernung des Wächterlymphknotens ist ein minimal-invasives operatives Verfahren. Über einen kleinen Zugang in die Achselhöhle können die entsprechend zuvor markierten Lymphknoten entfernt werden. Mit diesem Eingriff mit nur minimalen Nebenwirkungen kann eine zuverlässige Aussage über die Ausbreitung der Brustkrebserkrankung in die Achselhöhle gemacht werden. So können wir zuverlässig diejenigen Patientinnen identifizieren, bei denen die Ausräumung aller Achselhöhlenlymphknoten wirklich notwendig ist.
Die Markierung des Wächterlymphknoten erfolgt am Tag vor der Operation in der Nuklearmedizin.
Ausräumung aller Achselhöhlenlymphknoten
Diese Operation, bei der alle Lymphknoten in der Achselhöhle entfernt werden, ist nur in ausgewählten Fällen notwendig. -
Strahlentherapie
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Eine Strahlentherapie erfolgt am Radio-Onkologiezentrum KSA KSB, das neben dem gesamten radioonkologischen Spektrum schweizweit als einziges Zetrum über die Möglichkeit der Behandlung mit einer Oberflächen-und Tiefenhyperthermie verfügt.
Die Strahlentherapie innerhalb der Brustkrebstherapie dient dazu, das lokale Tumorgeschehen zu kontrollieren. Es handelt sich um eine lokale, d.h. absolut zielgerichtete Therapie. Die moderne Strahlentherapie ermöglicht unter Verwendung von modernster Technik, das Strahlenfeld so genau zu berechnen, dass möglichst wenig gesundes Gewebe mitbestrahlt wird.Pro Jahr behandeln wir durchschnittlich knapp 300 Patientinnen mit Brustkrebs in heilender Absicht. Die palliative Radiotherapie setzen wir u.a. bei Lymphknoten-, Knochen-oder Organmetastasen ein.
Allen Patientinnen, die brusterhaltend operiert worden, wird im Anschluss eine Strahlentherapie der Brust empfohlen, um das Rückfallrisiko in der Brust und im Bereich des Lymphabflussgebietes zu senken. In bestimmten Fällen ist auch nach einer Brustentfernung eine Bestrahlung der Brustwand notwendig bzw. abhängig vom Lymphknotenbefall auch eine Bestrahlung der Lymphabflusswege der Brust. Bei Befall von Knochen, bei Schmerzen oder Ablegern im Gehirn kann ebenfalls eine lokale Strahlenbehandlung erforderlich werden.
Die Indikation für eine Strahlentherapie wird an der interdisziplinären Tumorkonferenz gestellt.
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Medikamentöse Krebstherapie
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Auf die Behandlung von Brustkrebs spezialisierte Onkologen nehmen an den wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Tumorkonferenzen teil und geben für jede Patientin eine individuelle Empfehlung zur medikamentösen Krebstherapie. Diese werden in der Sprechstunde mit der Patientin in einem persönlichen und ausführlichen Gespräch diskutiert.
Das Spektrum der medikamentösen Therapien umfasst Hormonblockertherapien (antihormonelle Therapie), Chemotherapien und Immunotherapien (sogenannte zielgerichtete Therapien).Hormonblockertherapie
Unter einer Hormonblockertherapie versteht man eine Brustkrebstherapie mittels Medikamenten, diedas Rückfallrisiko bei Brustkrebs vermindern (Einnahme in der der Regel in Tablettenform). Ein Brustkrebs wird immer dann durch eine Hormonblockertherapie behandelt, wenn er auch hormonempfindlich ist (Positivität für Östrogen- und/oder Progesteronrezeptoren).Chemotherapie
Unter Chmotherapie versteht man im Allgemeinen die Therapie mit Medikamenten, welche das Zellwachstum blockieren. Heute werden Chemotherapien bei der Behandlung von Brustkrebs in den meisten Fällen prophylaktisch durchgeführt, da sich in bestimmten Situationen gezeigt hat, dass das Überleben der Patientinnen mit einer solchen Therapie besser ist. Bei weitem nicht jede Patientin, welche an Brustkrebs leidet, braucht auch eine Chemotherapie. Je aggressiver der Tumor und je fortgeschrittener das Krebsleiden, desto mehr profitiert die Patientin von einer solchen Behandlung. Ob eine Chemotherapie durchgeführt werden muss oder nicht, wird an der Tumorkonferenz besprochen, natürlich unter Einbeziehung der Wünsche der Patientin. Der Chemotherapie haftet zu Unrecht ein schlechter Ruf an, denn sie ist heute bei weitem besser verträglich als früher. Die Nebenwirkungen der Chemotherapie kann mit modernen Medikamenten gut behandelt werden.Immunotherapie
Seit mehreren Jahren werden gewisse Brustkrebsfälle auch mit sogenannten Immunotherapien behandelt. Es handelt sich hierbei um eine spezifische, zielgerichtete Therapie, die nur die Tumorzellen trifft und somit hochspezifisch und häufig auch mit wenig Nebenwirkungen einhergeht. Etwa 2 % der bösartigen Brusttumoren besitzen ein besonderes Oberflächenmerkmal (s genannte «HER2-RezeptorAmplifikation»), so dass diese Tumorzellen durch eine Immunotherapie (z.B. Herceptin®) zielgerichtet behandelt werden können.
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Nachkontrollen
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Die Nachsorge schliesst sich an jed Brustkrebsbehandlung an. Die Patientinnen erhalten damit eine fortgesetzte medizinische und psychosoziale Unterstützung. Ziel ist die regelmässige klinische Kontrolle sowie die Beratung und Behandlung von Folgen der Erkrankung sowie der Tumortherapie.
Die Nachsorge wird in den ersten 5 Jahren nach Erkrankung engmaschig durchgeführt, bis das Risiko für einen Rückfall deutlich gesunken ist. Die Kontrollen erfolgen nach nationalen und internationalen Richtlinien.Wir arbeiten eng mit unseren zuweisenden Fach- und Hausärzten zusammen, um eine regelmässige und fachkompetente Nachsorge für alle Patientinnen zu gewährleisten.
Die Nachsorge-Sprechstunde des Brustzentrums wird sowohl in der Frauenklinik als auch in der Frauenarztpraxis KSA am Bahnhof angeboten. -
Nachsorgepass
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Alle im Brustzentrum behandelten Patientinnnen erhalten einen Nachsorgepass. Dieser dokumentiert sämtliche Angaben zur Erkrankung sowie zur bisherigen und aktuellen Behandlung und eine enthält eine Übersicht über die Nachsorgeintervalle sowie die Art der Nachsorge.